Waschmaschine, Bügelbrett und Staubsauger – alles notwendige Tools im Zuhause, die man jedoch ungern ständig im Blick hat. Schließlich soll es in den eigenen vier Wänden vor allem aufgeräumt und gemütlich sein! Die Lösung? Ein gut sortierter Hauswirtschaftsraum, der bei guter Planung viel Stauraum für Küchengeräte, Lebensmittel oder Putzutensilien bietet. Wie man seinen Hauswirtschaftsraum zugleich funktional und schön gestaltet, verrät der folgende Ratgeber.
1. Was ist eigentlich ein Hauswirtschaftsraum
Ein Hauswirtschaftsraum ist ein separater Raum, in dem Haushaltsgeräte, -utensilien oder Vorräte verstaut werden können. Früher waren Waschküchen und Kellerräume ein fester Bestandteil neu gebauter Gebäude. Bei den heutigen Neubauten wird aus Kostengründen allerdings oft auf sie verzichtet. Gleichzeitig liegt der Fokus auf offenen Wohnkonzepten, die möglichst aufgeräumt und geordnet wirken sollen. Wohin also mit Waschmaschine, Bügelbrett und Vorratsgläsern? Am besten in den Hauswirtschaftsraum: Er bietet Stauraum für Geräte, Haushaltsutensilien und Vorräte und kann gleichzeitig als kleiner Hobbyraum oder Waschküche genutzt werden.

2. Hauswirtschaftsraum planen: Darauf sollte man achten
Beim Neu- oder Umbau eines Zuhauses steht ein gemütliches Wohnumfeld meist an erster Stelle. Eher unliebsame Dinge wie die Hausarbeit werden in der Planung gerne mal zurückgestellt und führen so im Nachhinein oft zu einem Platzproblem. Es lohnt sich daher, einen Hauswirtschaftsraum von Anfang an in die Planung mit einzubeziehen.
Ein gut strukturierter Hauswirtschaftsraum sollte folgende Kriterien erfüllen:
Platzbedarf: Abhängig von der geplanten Nutzung des Raumes sollten circa 6 bis 15 qm zur Verfügung stehen.
Belüftung: Gerade, wenn im Hauswirtschaftsraum Wäsche gewaschen und getrocknet wird, ist eine gute Belüftung ein Muss.
Licht: Sollte kein Fenster vorhanden sein, ist eine gute Lichtplanung unerlässlich. Da vor allem ein gutes Arbeitslicht benötigt wird, empfiehlt sich neben einer Deckenbeleuchtung auch die Installation von punktuellen Funktionsleuchten am Spül-, Wasch- oder Arbeitsbereich.
Anschlüsse: Ein Wasser- und Abwasseranschluss ist zwingend notwendig, wenn eine Waschmaschine angeschlossen werden soll. Der Hauswirtschaftsraum findet sich daher auch oft neben der Küche, da hier die nötigen Installationen bereits in der Wand liegen.
Steckdosen: Es sollten auf jeden Fall ausreichend Steckdosen für Großgeräte wie Waschmaschine, Trockner, Kühlschrank oder Kühltruhe vorhanden sein.
Bodenbelag und Wände: Da im Hauswirtschaftsraum durchaus Schmutz anfallen kann, sollte man besser auf empfindliche Bodenbeläge wie etwa Parkett oder Teppich verzichten. Stattdessen bieten sich robuste und pflegeleichte Böden, wie etwa Fliesen oder Kunststoffbelag an.
Ein direkter Zugang zur Küche, etwa durch eine versteckte Tür, ist definitiv sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig. Besonders praktisch wird es, wenn der Hauswirtschaftsraum über eine Außentür mit der Garage oder dem Hof verbunden ist. So können Einkäufe direkt in den Raum gebracht werden, ohne durch die restlichen Räumlichkeiten zu laufen.

3. Klein und kompakt, langgezogen oder in U-Form: Für jeden Raum die richtige Lösung
Für die Gestaltung eines Hauswirtschaftsraums bieten sich verschiedene Varianten an. Diese sind von der geplanten Nutzung des Raumes, vor allem aber auch von seiner Größe und Form abhängig.
- U-Form: Ein kleiner oder mittelgroßer Hauswirtschaftsraum bietet Stellfläche für Schränke in U-Form. In der Mitte bleibt ein Gang frei, in dem man sich bewegen kann.
- Schmaler Schlauch: Schmale, lang gezogene Hauswirtschaftsräume bieten nur an einer Seite Platz für Schränke. Wählt man hier raumhohe Varianten, ergibt sich dennoch viel Stauraum für Haushaltsgegenstände. Die andere Seite sollte frei gehalten werden, um Bewegungsspielraum zu erhalten.
- Kleine, kompakte Räume: Hier bietet sich die Kombination aus raumhohen, geschlossenen Schranksystemen auf der einen Seite und flachen, offenen Regalsystemen oder Modulen, die Haushaltsgeräte integrieren, auf der gegenüberliegenden Wandfläche an. Der Platz dazwischen sollte mindestens einen Meter betragen, um sich noch bequem bewegen zu können.

4. Stauraum schaffen: Die richtigen Möbel für den Hauswirtschaftsraum
Die Einrichtung des Hauswirtschaftsraums orientiert sich an den persönlichen Lebensumständen wie der Haushaltsgröße, dem Koch- und Waschverhalten sowie den regelmäßig ausgeübten Hobbys. Um den Platzbedarf für Vorräte, Wasch- und Putzutensilien realistisch zu kalkulieren, hilft es, sich vorab einige Fragen zu stellen:
- Wie viele Körbe Wäsche fallen pro Woche an?
- Wer geht wie oft einkaufen – und wie viel Platz benötigt der durchschnittliche Einkauf in den Küchenschränken bisher?
- Wie viele Putzmittel, Tücher oder Lappen sammeln sich normalerweise an und werden auch regelmäßig genutzt?
- Müssen auch noch Winterkleidung, Sportutensilien oder Haustierzubehör untergebracht werden?
Hat man sich einen Überblick über die eigenen Anforderungen an den Hauswirtschaftsraum geschaffen, geht es im nächsten Schritt an die Möblierung. Hier stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl.
Entscheidet man sich für eine raumhohe Schrankwand, sorgt man nicht nur für viel Stauraum und eine staubfreie Aufbewahrung, sondern auch für eine ruhige Optik. Denn hier verschwinden Putzmittel, Eimer, Bügeleisen und Co. hinter einer zurückhaltenden Fassade, auch Elektrogeräte können meist gut integriert werden.
Aber auch offene Regale, die halbhoch oder nur an den Wänden angebracht werden, verbinden Funktionalität und Ästhetik, wenn sie zum Beispiel mit einheitlich beschrifteten Vorratsgläsern, kleinen Boxen, Körben oder Ähnlichem bestückt werden. Auch sie lassen sich gut mit Haushaltsgeräten kombinieren.
Nach Bedarf können auch eine Werkbank, ein Wasch- oder Spülbecken sowie eine Arbeitsfläche, zum Beispiel zum Falten von Wäsche, in den Hauswirtschaftsraum integriert werden.

5. Wohlfühlen muss sein: Dekoideen für ein angenehmes Ambiente
Auch wenn der Hauswirtschaftsraum in erster Linie funktional sein muss, so ist gegen ein wenig Deko nichts einzuwenden. Schließlich soll man sich im Raum wohlfühlen und die Arbeit dort gerne verrichten. Um das Ambiente freundlicher zu gestalten, kann es schon reichen, statt einer rein weißen Wand auf eine hübsche Wandfarbe zu setzen. Auch ein kleiner Teppich schafft Wohnlichkeit. Schöne Boxen, Gläser und Wäschekörbe sorgen für Stauraum mit Stil. Pflanzen (falls der Raum hell genug ist) und kleine Dekoobjekte verschönern die Atmosphäre. Auch eine Sitzgelegenheit oder ein Radio können dazu beitragen, die Hausarbeit angenehmer zu gestalten.
6. Waschküche, Speisekammer oder Hobbyraum: So lässt sich ein Hauswirtschaftsraum nutzen
Der Hauswirtschaftsraum wird oft als Erweiterung der Küche betrachtet. Dabei kann er ganz verschiedene Funktionen erfüllen:
Waschküche
In der Küche oder im Bad ist kein Platz für die Waschmaschine und den Trockner? Kein Problem, der Hauswirtschaftsraum eignet sich perfekt als separate Waschküche! Hier lassen sich neben der schmutzigen Wäsche auch ein Wäscheständer, Waschmittel und Wäschekörbe unterbringen. Auch Bügeleisen und Bügelbrett können hier gelagert werden.
Vorratsraum
Ob Getränkekisten, Nudeln oder das Waffeleisen – statt alles an verschiedenen Orten in der Wohnung zu verstauen, wird im Hauswirtschaftsraum alles zentral gelagert. Das erleichtert die Vorratshaltung und sorgt schon bei der Einkaufsplanung für einen guten Überblick.
Trockene Lebensmittel wie Nudeln, Reis oder Mehl sollten in geschlossenen Schränken und am besten in mottensicheren Glas- oder Plastikbehältern aufbewahrt werden. Konserven oder Getränkekisten lassen sich auch in offenen Regalen einlagern. Für Gemüse oder Obst eignet sich der Hauswirtschaftsraum dann, wenn er eine möglichst gleichmäßige, kühle Raumtemperatur aufweist.
Tipp: „First in, first out”-Prinzip beachten! Dabei werden neu gekaufte Lebensmittel immer ganz hinten im Regal platziert, die ältesten Vorräte landen ganz vorn und werden zuerst verbraucht. So wird Lebensmittelverschwendung vorgebeugt!

Wertstofflager
Leere Flaschen, Altpapier und Co. lassen sich wunderbar im Hauswirtschaftsraum aufbewahren und sortieren. Eventuell kann sogar ein Recyclingmodul zum Sortieren einziehen. Auch schöne Holzkisten oder Papiertüten sorgen für Ordnung und ein schönes Ambiente.
Schuhraum
Sommersandalen und Winterstiefel, Wanderschuhe, Sportschuhe oder High Heels: Wo mehrere Menschen aufeinandertreffen, fallen ziemlich viele Schuhe an. Und alle sollen möglichst platzsparend gelagert werden. Warum also nicht den Hauswirtschaftsraum dafür nutzen? Am besten eignen sich deckenhohe Schränke, in denen die Schuhe je nach Saison oder Tragehäufigkeit von unten nach oben sortiert werden können. Auch das Schuhputzzeug lässt sich hier gleich mit verstauen.
Hobbyraum
Ob zum Werkeln, Nähen oder Pflanzenzüchten: Der Hauswirtschaftsraum kann bei entsprechender Größe auch als Hobbyraum genutzt werden. Hier sorgen entsprechend geplante Arbeitsflächen und eine Sitzgelegenheit für Praktikabilität und Komfort.

7. Wenn der Platz nicht reicht: Alternativen zum Hauswirtschaftsraum
Wer keinen separaten Raum für einen Hauswirtschaftsraum zur Verfügung hat, kann auch in der Küche Stauraumlösungen für Vorräte und Haushaltsgegenstände schaffen.
Am besten eignen sich raumhohe Schränke mit einer Tiefe von mindestens 50 cm, in denen auch lange Utensilien wie der Staubsauger oder das Bügelbrett Platz finden. Kluge Einteilungen oder ausziehbare Schubladen und Böden schaffen Raum für Lebensmittel und Getränke, die sich dann auch gleich am Ort des Geschehens befinden.
Auch in Flur- oder Badezimmernischen lassen sich oft Hochschränke unterbringen, um zusätzlichen Stauraum für Wäsche, Wasch- oder Putzutensilien zu schaffen.
Wie haben Sie Ihrem Hauswirtschaftsraum organisiert?
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