Neben dem Sofa ist auch der Esstisch ein wichtiger Dreh-und Angelpunkt im Zuhause: Hier kommen die Familie und Freunde zusammen, es wird gemeinsam gegessen, geredet und gelacht. Vielleicht muss der Esstisch zuweilen sogar für Hausaufgaben oder als Homeoffice herhalten? Umso wichtiger also, dass die Kaufentscheidung wohlüberlegt ist und der Tisch optisch und funktional den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Von der richtigen Größe bis zur Auswahl von Form und Gestell – wie man den perfekten Esstisch für das eigene Zuhause findet, zeigt der folgende Ratgeber.

Der Esstisch bildet den Mittelpunkt des Speisezimmers.

1.      Zur Planung: Platzbedarf und Raumgröße bestimmen

Wie groß der spätere Esstisch sein sollte, orientiert sich in erster Linie daran, wie viele Personen regelmäßig an ihm Platz finden und wie viel Platz die räumlichen Gegebenheiten hergeben. Ist der Tisch eher für einen Einpersonenhaushalt oder für die Großfamilie gedacht? Sind regelmäßig Freunde zu Gast? Soll es eher ein kleiner Küchentisch oder die lange Tafel im Esszimmer sein? Um sich in der Vielzahl an möglichen Modellen nicht zu verlieren, können folgende Fragen zur Orientierung hilfreich sein:

  • In welchem Raum soll der Tisch stehen?
  • Wie viel Platz steht dort zur Verfügung?
  • Wie viele Personen sollen an dem Esstisch Platz finden?
  • Welche Tischform erfüllt meine kommunikativen Bedürfnisse zu Tisch am besten?
  • Wie ist das Esszimmer eingerichtet?

Diese und weitere Fragen helfen im Vorfeld dabei, dem Essbereich eine erste Richtung zu geben und die Auswahl des richtigen Tisches zu erleichtern.

2.      Die passende Tischgröße finden

Wie groß der Esstisch für das eigene Zuhause sein sollte, bemisst sich vor allem an der Anzahl an Personen, die bequem an ihm Platz finden sollen. Als Faustregel gilt: Jede Person am am Tisch sollte mindestens 60 cm Breite und eine Tiefe von mindestens 40 cm zur Verfügung haben.

Weil auf dem Esstisch neben den Gedecken auch Schüsseln, Töpfe oder Platten, gegebenenfalls auch Vasen, Kerzen oder andere Deko Platz finden müssen, sollten für die Tiefe des Tisches noch einmal etwa 20 cm dazugerechnet werden.

Wenn man davon ausgeht, dass sich zwei Personen am Tisch gegenüber sitzen, ergibt sich daraus eine ideale Tiefe von mindestens 100 cm.

Für die richtige Breite des Esstisches können folgende Richtwerte herangezogen werden:

  • 4 Personen: Ein eckiger Tisch sollte mindestens 120 cm Breite haben, ein runder Tisch mindestens 80 cm Durchmesser.
  • 6 Personen: eckiger Tisch 180 cm Breite, runder Tisch 120 cm Durchmesser
  • 8 Personen: eckiger Tisch 240 cm Breite, runder Tisch 160 cm Durchmesser
  • 10 Personen: eckiger Tisch 300 cm Breite, runder Tisch 200 cm Durchmesser

3.      Die richtige Höhe und Stellfläche im Raum

Die richtige Tischhöhe ist abhängig von der Körpergröße der Personen, die an ihm Platz finden sollen, sowie von der Sitzhöhe der zugehörigen Stühle. Die meisten Stühle haben eine Sitzhöhe von etwa 40-43 cm und werden von Esstischen mit einer Höhe von 74-78 cm am besten ergänzt. Zwischen dem Stuhl und der Tischunterkante sollten etwa 30 cm Platz bleiben, um bequem und ohne Enge sitzen zu können.

Wichtig: Sind bereits Stühle vorhanden, sollten diese unbedingt vor dem Tischkauf ausgemessen werden, damit beide Höhen später auch wirklich zusammenpassen. Auch ein Probesitzen am neuen Tisch ist eine gute Idee.

Um den Platzbedarf des neuen Esstisches im Raum zu ermitteln, gilt folgende Richtlinie: Damit Gäste nicht beengt zwischen Stuhl und Tisch sitzen müssen, rechnet man zum Tischmaß die Tiefe des Stuhls hinzu und gibt weitere 30 cm drauf – so hat man genügend Bewegungsfreiheit zum Aufstehen. Meist ergibt sich daraus ein Platz von 60 bis 80 cm, der rund um den Esstisch freigehalten werden sollte.

Der Abstand von der Tischkante zur Wand beträgt idealerweise 90 cm. In diesem Bereich sollten am besten auch keine Zimmer- oder Möbeltüren in die Quere kommen. Um einen Rollstuhl gut rangieren zu können, plant man 150 cm freie Fläche ein.

4.      Holz, Glas oder Naturstein: Die besten Materialien für den Esstisch

Neben Form und Größe gilt es, sich vor der Anschaffung über das Material eines Esstisches Gedanken zu machen. Hier entscheidet insbesondere der eigene Geschmack und der Stil des Raumes. Denn ein Esstisch aus Holz, Metall oder Stein entscheidet auch darüber, ob der Gesamteindruck eher elegant oder rustikal wirkt.

4.1  Natürliche Schönheit: Esstische aus Holz

Der Holztisch ist der Klassiker unter den Esstischen. Aufgrund seines natürlichen Materials ist er sehr stabil und langlebig, sorgt zugleich für viel Wärme und Wohnlichkeit. Prinzipiell lässt sich zwischen zwei Arten unterscheiden: Massivholztischen und Tischen mit Holz Oberschicht, dem sogenannten 0,5 – 8 mm dicken Furnier.

Die Holzart entscheidet dabei über die Eigenschaften (wie Stabilität und Härte) als auch über die Optik (Maserungen und Farbe) des Esstisches. Während helles Holz sich problemlos in nahezu jeden Raum einfügt, ist dunkles Holz eher nicht für kleine Räume geeignet.

Holztische sind in den verschiedensten Größen und Ausführungen erhältlich. Als Alternative zu Fertigtischen sind auch individuelle Schreinerlösungen eine gute Wahl. Sie können auf die jeweiligen Bedürfnisse und räumlichen Gegebenheiten angepasst werden und überzeugen durch ihre gute und langlebige Qualität.

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und deshalb besonders nachhaltig – vor allem dann, wenn das Holz aus regionaler Forstwirtschaft statt aus tropischen Urwäldern stammt. Ein guter Indikator für nachhaltiges Holz sind Öko-Siegel wie der Blaue Engel.

Pflegetipp: Holztische werden entweder geölt oder mit versiegelndem Lack versehen. Geölte Tische können ganz einfach abgeschliffen werden, um sie wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Mit Lack versiegelte Esstische hingegen sind generell widerstandsfähiger gegen Flüssigkeiten.

4.2  Filigrane Schlichtheit: Esstische aus Glas

Wer einen Holztisch zu massiv findet, kann überlegen, ob ein filigraner Esstisch aus Glas das Richtige für sein Zuhause ist. Transparentes Glas, in Verbindung mit einem filigran gearbeiteten Gestell aus Holz, Metall oder Kunststoff, zeichnet sich durch ein leichtes und graziles Erscheinungsbild aus, was besonders kleinen Räumen zugute kommt.

Pflegetipp: Die Angst, die Tischplatte bei der ersten Gelegenheit zu zerbrechen, ist dabei unbegründet: Sie ist aus besonders dickem und speziell gehärteten Glas hergestellt. Dennoch neigen Glasplatten zu Kratzern und müssen daher sorgsam behandelt werden.

4.3  Zeitlose Eleganz: Esstische aus Naturstein

Sie sind die Edelsten unter den Esstischen – und leider die Teuersten. Esstischplatten aus Kalkgestein wie Marmor und Travertin strahlen etwas Mondänes und Zeitloses aus. Gegenüber einem Holztisch kann ein Steintisch nicht zerkratzen und im Vergleich zum Glastisch ist die Reinigung bei der richtigen Pflege einfacher.

Pflegetipp: Die Pflege von Steintischen ist nicht immer einfach. Im ungünstigsten Fall können Flecken durch Flüssigkeiten entstehen, die in den Stein einziehen. Bei guter Pflege bleibt der Steintisch jedoch lange Zeit erhalten – vor allem dann, er versiegelt ist. Zur Reinigung verwendet man am besten ein trockenes oder leicht feuchtes, weiches Tuch sowie ein sanftes Reinigungsmittel.

5.      Vier Beine oder weniger: Die verschiedenen Gestelle

Eine Tischplatte, vier Beine: Die meisten Esstische folgen diesem klassischen Modell. Für runde oder ovale Esstische macht jedoch oft ein einzelner Tischfuß in der Mitte des Tisches mehr Sinn. Hier bleibt mehr Platz zum Sitzen und die Stuhlbeine kommen sich nicht mit den Tischbeinen in die Quere.

Beim Wangentisch wiederum finden sich an den beiden Kopfenden zwei senkrecht stehende Platten, die mit einem Steg verbunden sein können. Diese Konstruktion ist besonders stabil, bietet jedoch an den schmalen Seiten des Tisches keine bequemen Sitzplätze.

Tipp: Bei ausziehbaren Esstischen mit vier oder mehr Beinen sollte man beim Kauf testen, wo sich die Beine in ausgefahrenem Zustand befinden. So können eventuelle Kollisionen der Tisch- und Stuhlbeine verhindert werden.

6.      Rund, quadratisch oder rechteckig: Welche Form ist die richtige?

Bei der Suche nach einem Esstisch steht man immer wieder vor der Frage: rechteckig oder rund? Soll der Tisch nicht zu viel Platz im Raum einnehmen, lässt sich die Frage ziemlich leicht mit „rund“ beantworten. Im Vergleich zu einer langen Esstafel nimmt der runde Esstisch weniger Fläche ein und ist daher auch gute für kleine Küchen geeignet. Zudem bildet die weiche Form der Tischplatte einen sanften Kontrast zu kantigen Möbelstücken und fügt sich so leicht in die bestehende Einrichtung ein.

Ein weiterer Vorteil: Ein runder Esstisch ist perfekt für gesellige Runden geeignet. Man sitzt näher zusammen und es gibt keine Hierarchie, da es kein Kopfende gibt. Jede Person in der Tischrunde kann sich mit jedem unterhalten und jede Schüssel oder Schale ist in greifbarer Nähe.

Ein Argument für den rechteckigen Tisch ist, dass viele Personen an ihm Platz finden. Zudem nutzt man mit rechteckigen Tischen Ecken und Raumnischen besser aus. Da sie der Standard unter den Esstischen sind, sind sie in vielen Größen und Varianten erhältlich.

Quadratische Tische sind wahre Allrounder, die sowohl in der Küche als auch im Esszimmer eine gute Figur machen. Ist der Platz eher beschränkt, kann der Tisch an der Wand stehen. Wenn Gäste kommen, hat man wiederum die Möglichkeit, den quadratischen Tisch mitten im Raum aufzustellen und so für vier Personen Platz zu schaffen.

7.      Clevere Platzreserve: Ausziehbare Esstische

Wer häufig zum Essen Besuch empfängt und auch spontan mal mehrere Gäste um den Tisch versammeln möchte, der kann mit einem ausziehbaren Esstisch flexibel bleiben: Hier kann die Tischplatte mittels eingelegter, ausklapp- oder ausziehbarer Erweiterungsplatte vergrößert werden. Quadratische Esstische werden so zu rechteckigen Tischen, rechteckige Tische zu langen Tafeln und runde Esstische wiederum zu ovalen Tischen.

Tipp:

Unbedingt darauf achten, dass auch der ausgezogene Tisch und die dazugehörigen Stühle noch Platz im Raum haben. Niemand möchte mit dem Stuhl direkt an der Wand sitzen oder über seinen Sitznachbarn drüberklettern müssen.