Ein Esstisch, vier Stühle, fertig? Von wegen! Für die Esszimmereinrichtung ist ein geschicktes Händchen von Nöten, das Funktionalität und Wohnlichkeit miteinander verbindet. Schließlich ist der Essplatz nicht nur zu Weihnachten der gesellige Mittelpunkt des Familienlebens sondern lädt neben gemeinsamen Feiern und Essen auch zu gemütlichen Kaffeepausen und lauschigen Spieleabenden ein. Ansprechende Möbel, schöne Accessoires und eine stimmungsvollen Beleuchtung sorgen für Wohlfühlambiente und runden den Raumeindruck ab.

Wie man eine stilvolle Esszimmereinrichtung umsetzt und was es dabei zu beachten gilt, verraten wir im folgenden Ratgeber.

Stilvolle Esszimmereinrichtung
Wer gerne viele Gäste hat, wählt am besten einen Ausziehtisch oder eine lange Tafel mit bequemen Polsterstühlen.

1. Auf die Bedürfnisse abstimmen

Singlehaushalt, Familienesszimmer oder gastfreundliche Stube? Wie die anderen Räume des Zuhauses sollte auch das Esszimmer oder der Essbereich den Bedürfnissen seiner Bewohner entsprechen. Während für Singles, die gerne außer Haus essen, vielleicht ein kleiner Esstisch ausreicht, sollte der Tisch für eine vierköpfige Familie schon mindestens 120 Meter Kantenlänge mitbringen. Wer regelmäßig Gäste hat, setzt vielleicht auf einen Ausziehtisch oder wählt gleich eine lange Tafel und bequeme Polsterstühle. Die Esszimmereinrichtung sollte also auf Bedürfnisse und Vorlieben abgestimmt sein.

War das Esszimmer früher noch Dreh- und Angelpunkt gesellschaftlicher Dinnerpartys, geht der Trend heute eher zu offen gestalteten Räumen, die Wohn- und Essbereich fließend miteinander verbinden. Gerade bei einem kombinierten Wohn- und Esszimmer oder einer in die Küche integrierten Essecke liegt der Fokus auf einem harmonischen Gesamtbild und die Esszimmereinrichtung sollte besonders gut durchdacht sein.

2. Inspirationen sammeln

Ist der Essbereich ins Wohnzimmer oder in die Küche integriert, bietet es sich an, den Stil des jeweiligen Raumes auch für den Essplatz zu übernehmen. In einem separaten Esszimmer ist der Gestaltungsspielraum etwas größer. Für welchen Stil man sich letztlich entscheidet, hängt von den räumlichen Gegebenheiten, aber auch vom persönlichen Geschmack ab: Soll es aufgeräumt und geradlinig sein oder lieber rustikal und gemütlich? Wäre ein Industrial-Look mit Metall und Lederelementen eine Option? Sollen warme Holztöne dominieren oder kommt auch ein moderner Glastisch in Frage?

Wer sich bei der Gestaltung der Esszimmereinrichtung noch nicht ganz sicher ist, kann mithilfe einer Ideensammlung oder eines Moodboards Klarheit gewinnen. Ob Schnipsel aus Mode-, Kunst- oder Wohnmagazinen, Stoffreste oder Fotos – gesammelt wird, was gefällt. Auch das Internet bietet viele Inspirationsmöglichkeiten und wartet mit einer Vielzahl an Bildern verschiedener Wohnstile auf. Aus der Zusammenstellung ergibt sich am Ende eine Collage, aus der bestimmte Farb-, Stoff- und Materialvorzüge sowie die Lieblingsmöbel abgelesen werden können.

Ob rechteckig, rund oder quadratisch ist in erster Linie Geschmacksache. Runde und ovale Tische schaffen eine gesellige Atmosphäre, weil hier alle Personen in gleicher Entfernung voneinander sitzen.

3. Den richtigen Esstisch finden

Er ist das Herzstück der Esszimmereinrichtung und zieht alle Blicke auf sich: Der Esstisch. Ob rechteckig, rund oder quadratisch, aus Holz, Metall oder Glas, im Skandi-, Industrial- oder Landhaus-Stil – den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt.

Das richtige Maß für den Esstisch orientiert sich an der Raumgröße sowie an der Anzahl der Personen, die daran Platz finden sollen.

Ist der Essbereich offen und großzügig, kann ein klassischer rechteckiger Tisch eine gute Wahl sein. Er kann sowohl mittig im Raum als auch mit der Kopfseite an einer Wand positioniert werden. Er bietet viel Platz für alle Familienmitglieder, eventuelle Gäste oder sogar Homeoffice-Schichten. Ausziehbare Modelle vergrößern die Runde und passen sich im Handumdrehen den individuellen Bedürfnissen an.

Wer viel Wert auf eine gesellige Atmosphäre legt, ist mit einem runden oder ovalen Tisch gut beraten – er kann ein echter Hingucker in der Esszimmereinrichtung sein. Weil hier alle Personen in gleicher Entfernung voneinander sitzen, wird die Runde aufgelockert und die Kommunikation gefördert. Ein Durchmesser von mindestens 100 cm bietet vier Personen ausreichend Platz, für sechs Personen sollten es mindestens 120 cm Durchmesser sein.

Für sehr kleine Räume eignen sich kleine quadratische Esstische oder aber Klapptische besonders gut.

Wer im Möbelhaus oder Onlineshop keinen passenden Tisch findet, kann auch über eine Maßanfertigung vom Schreiner nachdenken. Viele Modelle und die richtigen Profis für deine Bedürfnisse findest du auf Messen wie der Heim+Handwerk und der IHM.

Tipp: Helle Wände und ein weißer Tisch reflektieren das Licht und sorgen dafür, dass kleine Esszimmer optisch größer wirken. Wer sich in einem offenen Wohnbereich für einen Holztisch entscheidet, sollte am besten die gleiche Holzart wählen wie für die Wohnzimmermöbel – das wirkt stimmiger.

Das Sitzgefühl hängt vor allem vom Material der Stühle ab.

4. Komfortabel Platz nehmen: Die perfekten Stühle

Auch bequeme, formschöne Stühle sind ein Muss bei der Esszimmereinrichtung. Je bequemer die Stühle, desto länger das Tischgespräch. Gerade für lange Tafeln oder viel frequentierte Esstische sollten daher möglichst komfortable Sitzgelegenheiten her. Das Sitzgefühl hängt vor allem vom Material der Esszimmerstühle ab: Gepolsterte Armlehnenstühle aus Stoff oder Leder bieten hohen Sitzkomfort. Aber auch Holzstuhl-Liebhaber können mit gemütlichen Sitzkissen und Fellen mehrere Stunden bequem verweilen. Auch die Bewegungs- und Beinfreiheit sowie die Höhe des Stuhls in Relation zum gewählten Esstisch sind entscheidend: Hat der Esstisch z.B. eine Höhe von 75 cm, beträgt die optimale Sitzhöhe 45 cm. Pro Sitzplatz sollten außerdem etwa 70 cm Breite eingeplant werden – so wird es für jeden am Tisch gemütlich!

Auch eine antike Kommode kann eine ideale Stauraumlösung sein und bietet ausreichend Platz für Tischdecken und Servietten. Foto: solebich.de

5. Stauraum schaffen

Eine gute Esszimmereinrichtung sollte den Raum nicht überfüllen. Denn egal, ob das gute Silberbesteck, Geschirr, Servietten oder Tischdecken – in kaum einem anderen Raum werden so viele Utensilien benötigt wie im Esszimmer. Clevere Stauraumlösungen sind daher praktische Helfer im Alltag: Sideboards, Geschirrschränke, Anrichten und Vitrinen schaffen Stauraum in der Küche und halten alles Nötige direkt am Essplatz bereit. Zugleich dienen sie als schicke Dekofläche und können mit Étagèren, Vasen, Bildern oder Schalen bestückt zum Hingucker werden.

Tipp: Als smarter Stauraumgefährte für kleine Esszimmer oder Essbereiche eignet sich auch ein hübscher Servierwagen – eine Statement-Piece in der Esszimmereinrichtung.

Die richtige Beleuchtung schafft Atmosphäre im Esszimmer.

6. Atmosphärisch beleuchten

Die richtige Beleuchtung spielt für die Esszimmereinrichtung eine große Rolle, denn sie beeinflusst die Raumatmosphäre in entscheidendem Maß. Besonders beliebt sind Pendelleuchten, da sie in Kombination mit dem Esstisch eine ansprechende Einheit bilden und ihn als Hauptdarsteller des Raumes ins richtige Licht rücken. Außerdem schirmen sie das Leuchtmittel ab und sorgen so für blendfreies Licht am Essplatz.

Als Faustregel gilt: Befindet sich die Pendelleuchte (gemessen ab ihrer Unterkante) ca. 60 bis 70 cm über dem Tisch, also knapp über Augenhöhe, hat sie eine optimale Höhe. So wird man beim Essen nicht geblendet und kann seinem Gegenüber ungehindert in die Augen blicken.

Noch einladender wird die Beleuchtung des Esszimmers mit sich ergänzenden Lichtquellen, wie einzelnen Wand-, Steh-, oder Tischleuchten, die für warmes und bestenfalls dimmbares Licht sorgen. Flackerndes Kerzenlicht unterstützt die behagliche Atmosphäre und lädt zum lauschigen Beisammensein ein.

7. Stilvoll dekorieren

Feinsinnig ausgewählte Deko ergänzt die Esszimmereinrichtung und verströmt eine gemütliche Atmosphäre, die dem Raum eine individuelle Note verleiht. Sie sollte aber wohldosiert eingesetzt werden, um den Raum nicht zu überfrachten.

Beliebt sind Wandbilder in hübschen Rahmen, Vasen, Schalen oder Kerzenständer. Ein Teppich bringt nicht nur warme Gemütlichkeit in die Essecke – insbesondere auf Fliesenböden – er dient zudem als Schallschutz beim Herumrücken der Esszimmerstühle. Außerdem strukturiert er den Essplatz und grenzt ihn optisch vom restlichen Raumgefüge ab. Weil beim Essen auch mal gekleckert wird, sollten Teppiche pflegeleicht und einfach zu reinigen sein. Denn vom Esstisch fallen schnell Krümel oder Speisen herunter und verursachen möglicherweise Flecken, die leicht zu entfernen sein sollten.

Zu einer geschmackvollen Tischdeko zählen nicht nur hübsche Tischdecken aus Leinen, Damast oder Baumwolle, sondern auch schön arrangierte Blumenarrangements, die dem Esstisch einen appetitanregenden und feierlichen Charakter verleiht.

Welchen Stil hast du für deine Esszimmereinrichtung gewählt?