Barfuß über warme Holzdielen laufen – ein unbezahlbares Gefühl! Kaum ein Bodenbelag ist so edel und natürlich, nachhaltig und zugleich robust wie ein Holzfußboden. Doch was unterscheidet Echtholzparkett eigentlich von Laminat? Welche Variante ist die richtige für mich und wie wird sie am besten verlegt? Die Antworten gibt’s hier!

1. Warum eigentlich ein Holzboden?

Zimmer mit Holzboden
Lange Eichendiele lackversiegelt und extramatt (Foto: Parador)

Ein Holzboden ist leicht zu reinigen, wohngesund und allergikerfreundlich – ein Holzboden bringt so einige Vorteile mit sich. Dabei strahlt das Naturmaterial nicht nur eine angenehme Wärme aus, es ist auch robust und langlebig. Ein Holzboden kann mit geringem Aufwand verlegt und bei starker Abnutzung meist mehrfach abgeschliffen und neu versiegelt werden.

2. Parkett und Laminat – was ist der Unterschied?

Wer sich eine Holzoptik für den Boden wünscht, steht oft vor der Frage: Parkett oder Laminat? Beide Beläge sind beliebt und ähneln sich – doch die Entscheidung hängt in den meisten Fällen nicht bloß vom Geldbeutel, sondern auch von der Nutzung ab.

Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Böden besteht in der Oberflächenbeschaffenheit. Während Parkett eine echte Holzdeckschicht besitzt, besteht bei Laminat nur die Trägerplatte aus Nadelholz. Darüber befindet sich eine dünne Dekorschicht, die in allen erdenklichen Texturmustern bedruckt sein und das Aussehen von Eiche, Teak oder anderen Holzarten annehmen kann. So handelt es sich bei Laminat im Grunde um eine täuschend echte Holznachbildung, die weniger authentisch, dafür aber preisgünstiger und oft belastbarer ist als Echtholzparkett.

Feuchtigkeitsunterschiede und Temperaturschwankungen machen Laminatboden im Gegensatz zu Holzboden meist wenig aus. An die Haptik eines Echtholzparketts jedoch reichen Laminatböden trotz guter Optik nur selten heran.

Holzoptik: Vinyl Eiche pastellgrau, ein Boden in heller Holz-Optik (Foto: Parador)

Welche gestalterischen Möglichkeiten gibt es?

Bei Echtholzböden unterscheidet man zwischen Massivparkett, Fertigparkett und Dielen. Massivparkett besteht in der Regel aus 20 mm dicken Vollholzlamellen, die auf dem Estrich verklebt oder auf Blindböden genagelt oder geschraubt werden.

Fertigparkett hingegen ist (ähnlich wie Laminat) bereits verlegefertig, aus mehreren Schichten aufgebaut und wird häufig schwimmend verlegt, also per Nut und Feder zusammengeklickt. Dielen sind massive Holzbretter aus Nadel- oder Laubholz und gehören zu den ältesten Arten des Bodenbelags. Sie werden auf einer stabilen Unterkonstruktion verlegt.

Dielenformate

Die Wahl des Holzes ist in erster Linie eine Geschmacksfrage, hängt aber auch mit der Beanspruchung zusammen. Für stark beanspruchte Flächen ist Hartholz (z.B. Eiche, Ahorn, Buche) besser geeignet, da es härter und widerstandsfähiger ist als weiches Holz (z.B. Lärche und Fichte). Beliebt sind neben heimischen Hölzern auch exotische Holzarten, z.B. Teak.

Hat man sich für die Holzsorte entschieden, geht es an das Verlegemuster des Parketts. Auch hier gibt es zahlreiche Varianten: Vom klassischen Ein-Stab-Parkett über den lebendig wirkenden Schiffsboden (parallel versetzte Holzstücke) bis hin zu Fischgrät und Parkett mit Flechtstruktur ist für jeden Geschmack und jede Raumbeschaffenheit das Richtige dabei. Und dann wäre da noch die Maserung, die von optisch ruhig bis rustikal mit vielen Astlöchern reicht. Da man seinen Holzboden im Idealfall jahrelang betrachtet, ist eine ruhigere Maserung im Zweifel immer eine gute Wahl.

Eine ruhige Maserung ist im Zweifel immer eine gute Wahl: Naturgeöltes Parkett Esche ohne Struktur. (Foto: Parador)

3. Geölt, gewachst oder versiegelt – welche Oberflächenbehandlung ist die Richtige?

Erst die richtige Versiegelung macht aus Holzboden einen widerstandsfähigen Bodenbelag. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten. Bei Ölen wird zwischen nicht-aushärtenden Ölen und aushärtenden Ölen unterschieden. Beide Varianten bilden keine geschlossene Schicht, sondern stellen eher eine offenporige Imprägnierung dar. Das Holz kann atmen, ist allerdings auch anfällig gegenüber Wasser, Fettspritzern oder anderen Verunreinigungen. Sehr beliebt ist zurzeit der naturgeölte Boden, besonders wegen seiner natürlichen Optik und seiner haptischen Erlebbarkeit.

Auch Kalt- oder Warmwachse eignen sich zur Versiegelung von Holzböden. Sie wirken wasserabweisend und schützen das Parkett vor Verschmutzung und Abrieb. Neben den natürlichen Ölen und Wachsen stellen auch Wasserlacke eine gute Option dar.

Lackierte – auch versiegelt genannte – Flächen sind extrem pflegeleicht und strapazierfähig, besitzen aber nicht den offenporigen Charakter eines naturgeölten Bodens, denn die Holzoberfläche wurde mit vielen Lackschichten geschlossen.

4. Was hat es mit der Stärke der Deckholzschicht auf sich?

Die Entscheidung für einen Echtholzboden ist in den allermeisten Fällen eine langfristige Investition. Die Stärke der Deckholzschicht ist insofern ein Qualitätsmerkmal des Parkettbodens, als sie Aufschluss über seine Langlebigkeit gibt. Denn je dicker die Deckholzschicht, desto öfter kann der Holzboden abgeschliffen und neu versiegelt werden, sodass er viele Jahrzehnte in gutem Zustand erhalten werden kann.

Aufbau Fertigparkett
  • Die Deckschicht aus hochwertigem Massivholz gibt dem Parkett seine charakteristische und einmalige Oberfläche.
  • Die massive Nadelholz-Mittellage sorgt für ausgezeichnete Formstabilität auch bei höchster Beanspruchung.
  • Das intelligente Klicksystem hilft beim schnellen Verlegen und sorgt für eine sichere und passgenaue Verbindungsstabilität.

5.   Kann man einen Holzboden auch selbst verlegen?

Man unterscheidet drei Arten, Holzböden zu verlegen: Verschrauben, verkleben oder “schwimmend” verlegen. Grundsätzlich können alle drei Varianten auch in Eigenregie durchgeführt werden, erfordern aber zum Teil eine gewisses handwerkliches Geschick und bestimmte Materialien. Die schwimmende Verlegung ist die einfachste Art, Holzboden zu verlegen: Bei modernem Fertigparkett werden die Holzdielen mittels eines Klick-Systems von Nut und Feder miteinander, aber nicht mit dem Unterboden verbunden, sodass auf eine Verleimung oder Verschraubung verzichtet werden kann. So kann der Boden bei Bedarf, z.B. beim Auszug aus einer Mietwohnung, auch rückstandslos wieder entfernt werden. Eine Vorbehandlung des Untergrunds ist nicht notwendig. Gerade bei Altbauten und unebenen Böden, aber auch bei der Entscheidung für das richtige Holz kann ein erfahrener Fachbetrieb der richtige Ansprechpartner sein. Auch wer schnelle und präzise Ergebnisse möchte, ist bei entsprechenden Handwerkern gut aufgehoben.

Die folgenden drei Holzfachbetriebe sind dieses Jahr zum Beispiel bei der Heim und Handwerk dabei. Kommen Sie einfach direkt auf der Messe vorbei und lassen sich beraten und inspirieren!

Parkett Eiche gebürstet, lackversiegelt matt. Foto: Parador

Das Verlegen mit Schrauben steht die Langlebigkeit und hohe Stabilität der Konstruktion im Vordergrund. Allerdings ist der Aufwand hier deutlich höher als bei der schwimmenden Lösung, denn neben speziellen Schrauben wird hier auch eine Unterkonstruktion benötigt. Die Demontage jedoch ist sehr einfach und hinterlässt keine Spuren.

Ein Verlegen mittels Verkleben bietet ein stabiles, dafür aber unflexibles Ergebnis. Hat man die Holzdielen einmal verklebt, bekommt man sie ohne großen Aufwand und Rückstände nicht wieder ab. Auch Planungsfehler sind dann nicht mehr so einfach zu korrigieren. Wer eine Fußbodenheizung hat oder haben möchte, für den ist diese Lösung am besten geeignet: Der Kleber bietet direkten Anschluss an den Untergrund, sodass keine Wärme verloren geht.

Welche Verlegerichtung ist die Richtige?

Die richtige Verlegerichtung ist individuell, denn sie hängt in erster Linie vom gewünschten Raumeindruck ab. Bei Parkett mit einer längsseitigen Musterung erzielt eine Verlegung in Raumquerrichtung, dass der Raum breiter wirkt. Eine Verlegung in Raumlängsrichtung hingegen macht das Zimmer optisch länger. Bei Würfelmustern oder Kassettenböden jedoch hat die Verlegerichtung des Bodenbelags keinen Einfluss auf die Raumwahrnehmung.

5.   Wie pflegt man einen Holzboden richtig?

Regelmäßig saugen und Flecken sofort beseitigen – in vielen Fällen reicht das bereits aus, um einen Holzboden lange schön zu halten. Soll gründlicher gereinigt werden, muss die Oberfläche beachtet werden: Lackierte Böden können nebelfeucht gewischt werden, auch ein paar Tropfen milde Seife schaden nicht. Geölte Böden brauchen ein spezielles Reinigungsmittel im Wischwasser, das den Ölfilm auffrischt – Seife würde diesen nur angreifen. Bei allen Holzböden gilt: Keine aggressiven Tücher oder Mittel verwenden und niemals zu nass wischen, damit keine Feuchtigkeit in die Ritzen dringt und das Holz zum Quellen bringt.

Alle Fotos und Grafiken im Artikel sind von Parador

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