Angenehme Wärme für Muskeln und Seele: Eine eigene Sauna steht für pure Entspannung und stellt eine bequeme Alternative zu öffentlichen Schwitzbädern dar. Vor der Anschaffung gilt allerdings: Augen auf, beim Saunakauf! Wie sich der Traum von der kleinen Wellnessoase zu Hause in die Realität umsetzen lässt, welche Saunavarianten es gibt und worauf beim Saunakauf zu achten ist, erklärt unser Ratgeber.

1. Welche Sauna ist die richtige für mich?

Bereits vor dem Saunakauf gibt es viel zu beachten: Von der Wahl des richtigen Standorts bis zur Art der Kabine und des Ofens – es gibt zahlreiche verschiedene Saunamodelle und -varianten. Zu Beginn der Saunaplanung solltest du dir daher die Frage stellen, welche Vorstellungen und Bedürfnisse du hast. Wie häufig und auf welche Weise möchtest du die Sauna nutzen? Gehst du nur selten in die Sauna, oder möchtest du ein richtiges Wellness-Center zur Gesundheitsförderung? Welche Größe soll die neue Sauna haben und wo soll sie stehen? Und zuletzt natürlich: Wie viel Budget hast du für den Saunakauf zur Verfügung?

Die Zusammensetzung von Sauna-Ofen und -Kabine legt fest, welche Temperatur und Luftfeuchtigkeit erreicht wird. Mach dir also Gedanken über deine Wohlfühltemperatur beim Saunieren – das kann für die Wahl der richtigen Sauna hilfreich sein. Man unterscheidet folgende Varianten:

  • Finnische Sauna: 80° C bis 95° C mit 5 % bis 10 % Luftfeuchtigkeit
  • Türkisches Bad: 40° C bis 50° C und etwa 95 % Luftfeuchtigkeit
  • Russische Banja: über 100° C bei annähernd 100 % Luftfeuchtigkeit
  • Dampfsauna: 40° C bis 60° C bei 40 % bis 60 % Luftfeuchtigkeit
  • Niedrigtemperatursauna: 45° C bis 60° C bei 10 % bis 20 % Luftfeuchtigkeit

Grundsätzlich gilt: Leistungsfähigere Öfen und besser isolierte Saunakabinen erzeugen höhere Temperaturen – und je mehr Saunasteine verwendet werden, desto stärker lässt sich durch Aufgüsse die Luftfeuchtigkeit erhöhen.

Eine Saunakauf muss gut durchdacht sein.
Indoor- oder Outdoorsauna? Wieviel Platz steht zur Verfügung? Diese Fragen stehen zentral am Beginn der Planung.

2. Massivholz- oder Elementsauna: was ist der Unterschied?

Grundsätzlich kann man zwei Bauarten von Saunen unterscheiden: die traditionelle Massivholzsauna (auch Blockbohlensauna genannt) und die System- oder Elementsauna, die manchmal schlicht als isolierte Sauna bezeichnet wird. Die unterschiedlichen Bauweisen der Saunen haben Auswirkung auf ihr jeweiliges Innenklima. Vor dem Saunakauf musst du dich für einen dieser zwei Typen entscheiden:

Moderne Massivholzsaunen sind an die skandinavische Tradition des Saunierens angelehnt und entsprechen in ihrem Aufbau den bekannten Holzhütten aus dem hohen Norden. Sie bestehen aus aufeinandergereihten Vollholzbohlen aus nordischer Fichte oder Hemlockhölzern, die um isolierte Deckenelemente ergänzt werden. Da Vollholzbohlen nicht so stark dämmen wie die isolierten Wände einer Elementsauna, werden Wärme und Feuchtigkeit vom Holz auf natürliche Weise nach außen befördert. Durch diese Materialeigenschaft heizen sich Massivholzsaunen zwar weniger schnell auf, geben die gespeicherte Wärme dafür aber langfristig und behutsam wieder ab.

Elementsaunen werden aus vorgefertigten Wandelementen und in der Sandwichbauweise montiert. Die Wandelemente der Saunainnenseite verfügen über eine Dämmung aus Mineralwolle und eine Dampfbremse, die von Holzbrettern eingerahmt werden. Da die Elementsaunen durch ihren Aufbau kaum Wärme und Feuchtigkeit durch die Wände abgeben, gelten sie als sehr energieeffizient.

Elementsaunen heizen sich schnell und kostengünstig auf, wodurch sich auch die Sitzbänke auf teils hohe Temperaturen erwärmen. Auch das Budget spielt beim Saunakauf eine Rolle: Der große Vorteil der Elementsauna gegenüber der Massivholzsauna ist ihr geringer Anschaffungspreis bei gleichzeitig geringem Montageaufwand.

Mit einer eigenen Sauna wird das Zuhause zur Wellnessoase.

3. Den richtigen Saunaofen wählen

Um die Schwitzbude auf die gewünschte Temperatur zu bringen, stehen beim Saunakauf sowohl Elektro- als Holzöfen zur Auswahl.

Elektrisch betriebene Saunaöfen heizen zuverlässig und sind leicht regulierbar, ohne dass Holz aufgelegt oder Asche entfernt werden muss. Da kein Brennholz benötigt wird, fallen die Anschaffungskosten, Aufbereitung sowie Lagerung des Holzes weg. Allerdings ist die Höhe der anfallenden Energiekosten nicht direkt einsehbar. Fällt die Wahl beim Saunakauf auf einen Elektroofen, solltest du auf den dafür erforderlichen Stromanschluss achten: Für manche Saunaöfen ist Starkstrom nötig. Diese dürfen ausschließlich von einem Elektroinstallateur angeschlossen werden.

Ein traditioneller Holzofen bringt gemütliches Flair in die heimische Sauna. Zwar lässt sich die Heiztemperatur bei Holzöfen nicht so exakt einstellen wie bei Elektroöfen, dafür bleiben die Heizkosten durch das verwendete Brennholz übersichtlich. Ein Nachteil ist aber der relativ hohe Montage- und Wartungsaufwand sowie die Beschaffung und Lagerung des Brennholzes. Außerdem brauchst du für Holzöfen in den meisten Fällen eine Genehmigung und eine Abnahme durch einen Schornsteinfeger.

4. Leistung und Anschlüsse

Vor dem Saunakauf solltest du die technischen Gegebenheiten des Raums, in dem die Sauna installiert werden soll, prüfen. Viele elektrische Saunaöfen können mit einer Spannung von 230 Volt über die normalen Haussteckdosen betrieben werden. Öfen mit mehr als 230 Volt erfordern jedoch einen Starkstromanschluss und müssen immer von einem Fachmann angeschlossen werden. Holzöfen benötigen zwar keinen Stromanschluss, dafür aber einen Rauchabzug ins Freie. Auch hier ist die Hilfe eines Profis ratsam, um die nötige Größe des Rauchabzugs zu bestimmen und ihn fachmännisch zu installieren.

Diese Profis sowie zahlreiche Saunamodelle findest du übrigens auf Messen wie der Heim+Handwerk und der IHM.

5. Zusatzfunktionen: Dampfbad und Infrarotkabine

Du willst nicht nur eine Sauna, sondern einen wahren Wohlfühltempel? Dann solltest du beim Saunakauf mögliche Zusatzfunktionen in den Blick nehmen. Eine mögliche Ergänzung zu den beiden Heißluftsauna-Typen – Elektro- oder Holzofen – kann ein Dampfbad oder eine Infrarotkabine sein.

Im Gegensatz zu Heißluftsaunen entfalten Dampfbäder ihre Wirkung bei relativ geringen Temperaturen von ca. 50° C und einer Luftfeuchtigkeit von 80 bis 100 %. Durch die niedrigeren Temperaturen wirkt ein Dampfbad sanfter als ein Saunagang und eignet sich daher auch für temperaturempfindlichere Menschen. Die feuchte Wärme entspannt die Muskulatur und wirkt entkrampfend.

Bei der Infrarotkabine wird die Wärmewirkung durch langwellige Strahlung erzielt, die beim Auftreffen auf die Haut in Wärme umgewandelt wird. Die Wirkung der Strahlen setzt bereits nach etwa 15 Minuten ein und die Raumluft erreicht meist lediglich eine Temperatur von 60°C. Ein weiterer Vorteil von Infrarotkabinen ist, dass weder Wände noch Sitzbänke erhitzt werden. Eine typische Saunaatmosphäre erreichst du damit jedoch nicht, denn durch fehlende Aufgüsse ist die Luftfeuchtigkeit in Infratorkabinen deutlich niedriger.

Natürlich kannst du die Sauna auch durch weitere Elemente, wie eine (begehbare) Duschkabine, ein Fußbad oder einen Relax-Bereich mit Liegen oder Sesseln ergänzen. Mit Hilfe von Smart-Home-Technologie kannst du sogar die Lichtstimmung ändern oder entspannende Musik in deinem Wellnesstempel abspielen.

Eine Stimmungsbeleuchtung sorgt während des Saunierens für eine entspannte Raumatmosphäre.

6. Saunazubehör: Beleuchtung und Glaselemente

Nicht nur die Technik, sondern auch das Design spielt eine Rolle beim Saunakauf. Schließlich willst du dich in deiner neuen Schwitzbude rundum wohlfühlen.

Da die richtige Beleuchtung nicht nur ein dekoratives Gestaltungselement ist, sondern sich auch auf das Wohlbefinden auswirkt, ist sie für die heimische Sauna ein wichtiger Faktor. Zusätzlich sorgt eine passende Beleuchtung für Sicherheit beim Saunagang. Die optimale Saunabeleuchtung setzt sich daher aus mehreren Lichtquellen zusammen:

  • Grundbeleuchtung: Sie sollte so hell sein, dass die Gäste die Sauna sicher benutzen können, ohne dass die Kabine zur Stolperfalle wird. Hierfür ist ein gleichmäßiges, blendfreies Licht geeignet, das von einer Lichtquelle an der Decke oder an den Wänden der Sauna strahlt.
  • Stimmungsbeleuchtung: Während des Saunierens sollte die Saunabeleuchtung eine angenehme Raumatmosphäre erzeugen. Gleichmäßig gestreutes, warmes Licht trägt zur Entspannung bei und lässt sich durch dimmbare Leuchten realisieren.
  • Arbeitsbeleuchtung: Zur Reinigung oder Wartung der Kabine sollte die Sauna gut ausgeleuchtet sein. Bei heller Arbeitsbeleuchtung können selbst kleine Schäden oder Schimmelstellen rechtzeitig erkannt werden.

Glastüren und Sichtelemente der Sauna sind auf die hohen Temperaturen in der Kabine ausgelegt und damit auch bei größerer Hitze weitgehend bruchfest. Sie ermöglichen eine natürliche Beleuchtung der Saunakabine und einen schönen Ausblick. Allerdings solltest du beim Saunakauf beachten, dass durch große Glaselemente auch leichter Hitze entweichen und so ein erhöhter Heizaufwand entstehen.

Beim Bau einer Fasssasuna sollte man zunächst überprüfen, ob eine Baugenehmigung benötigt wird.

7. Drinnen oder draußen: Der richtige Standort

Der richtige Standort ist ein wichtiger Aspekt bei Saunakauf und -planung. Egal, ob das gewünschte Saunasystem drinnen oder draußen aufgebaut werden soll – vor der Anschaffung solltest du sicherstellen, dass der zur Verfügung stehende Platz ausreicht. Dies gilt nicht nur für die Grundfläche, denn für die meisten Kabinensysteme ist auch eine Raumhöhe von mindestens 2,2 m nötig. Zusätzlich müssen Indoor- und Outdoorsaunen gewisse Sicherheitsabstände zu Zimmer- und Außenwänden einhalten, um einen Feuchtigkeitsstau zu vermeiden. Bei Außensaunen muss zudem ein Mindestabstand zur Grundstücksgrenze gewahrt werden.

Indoor-Saunen sind meist rechteckige oder trapezförmige Kabinen, teils auch Eckkabinen, die eine Höhe von rund 2 m haben. Ihre Breite und Tiefe hängen von der gewünschten Anzahl an Sitzmöglichkeiten im Inneren ab. Ob im Keller oder in der Wohnung, Innensaunen können grundsätzlich – bei entsprechender Bodenbelastung und vorhandenen Anschlüssen – in jedem Raum aufgestellt werden. Dieser sollte aber über ausreichend Belüftungsmöglichkeiten verfügen. In einem Mietshaus oder einer Mietswohnung sollte die Installation vor dem Saunakauf mit dem Eigentümer abgesprochen werden.

Im Außenbereich ist die Sauna meist als überdachtes Saunahaus oder als Fasssauna konzipiert. Alle Außensaunen müssen über ein Fundament sowie vor Wind und Wetter geschützte Stromanschlüsse verfügen. Je nach gewählter Fundamentart muss dazu gegebenenfalls der Untergrund verdichtet werden. In solchen Fällen empfiehlt es sich, mögliche Rückbaumaßnahmen schon beim Saunakauf im Hinterkopf zu behalten. Ob für die neue Sauna eine Baugenehmigung notwendig wird, ist vor allem von deinem Wohnort und von der geplanten Größe des Saunahauses abhängig. Hier solltest du im Vorfeld alle nötigen Infos einholen!

Du möchtest mehr Infos rund um Saunakauf und den eigenen Wellnessbereich?

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