Das Schlafzimmer steht ganz im Zeichen von Ruhe und Entspannung: Hier verarbeiten wir die Eindrücke des Tages und träumen uns auf kuscheligen Kissen durch die Nacht. Tatsächlich verbringen wir etwa ein Drittel unseres Tages in diesem Raum – Grund genug also, der Schlafzimmereinrichtung besonderes Augenmerk zu schenken. Wie das Schlafzimmer zur gemütlichen Wohlfühloase wird und was du beim Einrichten beachten solltest, erklärt unser Ratgeber.

1. Die richtige Planung

Der erste Schritt bei der Gestaltung des Schlafzimmers liegt wie so oft in der Planung. Wie viele Personen werden das Zimmer nutzen und welche Bedürfnisse haben sie? Muss der Kleiderschrank im Raum Platz haben oder gibt es ein separates Ankleidezimmer? Soll ein Schreibtisch oder eine gemütliche Leseecke integriert werden?

Diese und weitere Fragen helfen dir im Vorfeld dabei, eine erste Idee von der Gestaltung des späteren Raums zu bekommen. Außerdem erleichtert eine solche Planung die Auswahl der benötigten Möbel: So kannst du eine erste Shoppingliste erstellen und unnötige oder unpassende Anschaffungen vermeiden. Schon bei der Planung solltest du im Blick haben, dass die unterschiedlichen Bereiche des Zimmers räumlich und optisch voneinander getrennt sein aber trotzdem ein harmonisches Ganzes bilden sollten.

Das Schlafzimmer als Ort der Ruhe und Gemütlichkeit.

2. Den persönlichen Schlafzimmerstil finden

Bevor du dich ans Einrichten des Schlafzimmers wagst, solltest du dir die Frage nach dem gewünschten Einrichtungsstil stellen. Schließlich soll das Raumkonzept am Ende harmonisch wirken, Möbel und Accessoires ein stimmiges Ensemble bilden. Soll es geradlinig und minimalistisch werden wie im skandinavischen Stil oder lieber rustikal in Richtung Landhaus gehen? Ist der Midcentury Look mit Vintagemöbeln das Richtige oder möchtest du dir lieber natürlichen Boho-Flair ins Zuhause holen?

Solltest du dir bezüglich des Einrichtungsstils noch nicht ganz sicher sein, kannst du mithilfe einer Ideensammlung oder eines Moodboards Klarheit gewinnen. Ob Schnipsel aus Mode-, Kunst- oder Wohnmagazinen, Fotos oder Stoffe – gesammelt wird, was gefällt. Auch das Internet bietet eine fast unerschöpfliche Inspirationsquelle, zum Beispiel auf Blogs, sozialen Medien wie Pinterest oder in den Lookbooks der Lieblingshersteller. Mit Hilfe einer Collage kannst du deinen Wohnstil visualisieren, indem du unterschiedlichen Ideen sammelst und zu einem Gesamtbild verbindest. Hierbei kommen oft bereits bestimmte Farb-, Stoff-, Möbel- und Materialvorzüge zum Vorschein, an denen man sich bei Gestaltung des Schlafzimmers orientieren kann.

3. Wohlfühlfarben und Materialien

Kaum etwas beeinflusst die Stimmung und Wirkung von Räumen so sehr wie Farben. So kann ein Schlafzimmer in dunklen Tönen viel Geborgenheit ausstrahlen, während helle Farben eher ein Gefühl von Weite vermitteln. Mit wie viel Farbe man sich im Schlafzimmer wohlfühlt, ist individuell verschieden. Generell gilt jedoch: Weniger ist mehr! Idealerweise dominieren zwei bis drei Hauptfarben, die im ganzen Raum immer wieder aufgegriffen werden.

Auch bei der Wandfarbe ist das richtige Maß entscheidend, denn der Raum soll vor allem Ruhe und Entspannung ausstrahlen. Streicht man alle Wände in einer knalligen Farbe, kann dies schnell überfordern. Wenn du dich dennoch für einen intensiven Farbton entscheidest, solltest du nur eine Wand damit streichen und die anderen weiß lassen. Mit zarten, pastelligen Tönen kannst du dagegen ein wenig großzügiger umgehen. Stimmungsvoll und entspannend wirken im Schlafzimmer Blau-, Grün- oder Grautöne. Auch sanftes Beige oder Erdtöne kommen infrage.

Genau wie die verwendeten Farben sollten auch die Materialien auf das Raumkonzept abgestimmt werden. Möchte man eine warme Optik, die von Holz und anderen Naturmaterialien bestimmt wird? Oder doch lieber Industrial-Flair mit vielen Glas- und Metallelementen? Um einen ruhigen Raumeindruck zu erzeugen, sollte auch hier auf Einheitlichkeit gesetzt und nicht zu viel Verschiedenes miteinander vermischt werden.

Tipp: Wenn nach einem Umzug farblich nichts mehr zusammenpasst, kannst du viele Möbel oder Accessoires auch einfach umlackieren oder in der Wunschfarbe ansprühen. So lässt sich auch nachträglich Einheitlichkeit herstellen und der gewählte Farbton wird zum verbindenden Element im Raum.

4. Vom Bett bis zur Leseecke: Die wichtigsten Möbel fürs Schlafzimmer

Das Bett ist das wichtigste Möbelstück im Schlafzimmer, denn es bestimmt nicht nur den Raumeindruck, sondern entscheidet auch über die Qualität des Schlafes. Bei der Wahl des Bettgestells ist der persönliche Geschmack entscheidend: Soll das Bett mit oder ohne Kopfteil sein? Soll es aus Polsterstoff, Holz oder Metall bestehen?

Die Auswahl an verschiedenen Modellen ist enorm vielfältig, richtet sich aber immer auch nach der Zimmergröße: Misst der Raum weniger als 16 qm, solltest du ein möglichst rahmenloses und maximal 160 cm breites Bett wählen, denn es wirkt filigraner und überlädt den Raum nicht. Wer viel Platz hat, kann ohne Probleme ein breites Bett oder Doppelbett wählen und auch die Matratze(n) entsprechend aussuchen. Allerdings solltest du auch in diesem Fall die Maße im Blick behalten, wenn zum Beispiel noch ein Schrank in den Raum integriert werden soll.

Hast du dich für ein Bett entschieden, geht es im nächsten Schritt darum, den besten Standort im Raum zu finden: Vor dem Fenster, an der Wand oder in der Mitte des Raumes? Idealerweise steht das Bett an einer Wand, von der aus man die Zimmertür im Blick hat, denn das vermittelt ein Gefühl von Sicherheit. Doch auch andere Positionen sind möglich. Die beste Variante für dich findest du durch Ausprobieren, zum Beispiel indem du sich probehalber in verschiedenen Richtungen auf den Boden legst und so den Raum aus verschiedenen Perspektiven betrachtest.

Solltest du im Onlineshop oder im Möbelhaus nicht fündig werden, kannst du dir vom Schreiner individuelle Maßmöbel nach Wunsch fertigen lassen. Egal, ob Bett, Nachttisch oder Kleiderschrank – den richtigen Experten findest du auf Messen wie der Heim+Handwerk und der IHM.

Nachttische sind dekorative Aufräumhelfer: In oder auf ihnen kannst du Kleinigkeiten wie die Lieblingslektüre, die Schlafbrille oder Taschentücher ordentlich verstauen. Alternativ eignen sich auch Stühle oder Trittleitern, Teekisten, Truhen oder dekorative Körbe, die neben dem Bett stehen.

Mit einem bequemen Lesesessel wird das Schlafzimmer zum gemütlichen Rückzugsort im Alltag. Ergänzt du den Sessel noch um ein kleines Bücherregal, einen stylischen Beistelltisch und eine hübsche Leuchte, entsteht ohne viel Aufwand ein neuer Lieblingsplatz zum Erholen und Entspannen. Im Alltag kannst du den Sessel zudem als Ablage für Decken, Klamotten und Co verwenden.

Auch Stauraummöbel dürfen im Schlafzimmer nicht fehlen. Regale, Kommoden und Kleiderschränke schaffen Ordnung und sorgen dafür, dass der Raum optisch aufgeräumt wirkt. Als Alternative zum klassischen Schrank kann man auch Gleittüren zwischen Boden und Decke installieren und ein raumhohes Regal dahinter platzieren.

Versteckten Stauraum bietet auch eine Sitzbank mit Truhe. Sie ist ein optisches Highlight, verwahrt zugleich aber auch Bettwäsche, Kissen und Plaids.

Tipp: Ein Homeoffice im Schlafzimmer ist keine gute Idee, denn der Raum soll der Erholung und Entspannung dienen. Wenn es aus Platzgründen nicht anders geht, sorgen Sekretäre, Vorhänge oder eine maßgeschneiderte Lösung vom Scheiner dafür, dass die Arbeit nach Feierabend aus dem Blickfeld verschwindet.

5. Mit Textilien zu mehr Gemütlichkeit

Textilien wie Vorhänge, Kissen oder Teppiche dürfen in keinem Schlafzimmer fehlen, denn sie sorgen für Wärme und Gemütlichkeit.

Bei der Auswahl der Gardinen bieten sich im Schlafzimmer vor allem halbtransparente Stoffe an, die für Sichtschutz sorgen, aber auch lichtdurchlässig sind. Schließlich bestimmt natürliches Tageslicht den Biorhythmus des Körpers und sorgt gerade am Morgen für leichteres Aufstehen. Wer nur im Dunkeln gut schlafen kann, kombiniert dazu am besten dichte Vorhangschals oder Rollos.

Dass Gardinen nicht nur am Fenster gut aussehen, zeigen verschiedene Himmelbettvarianten. Der abgegrenzte Schlafbereich bietet nicht nur eine gemütliche Rückzugsmöglichkeit, er erzeugt auch einen cleveren Raum-im-Raum-Eindruck, der besonders für kleine Ein-Zimmer-Wohnungen von Vorteil ist. Vorhänge kannst du im Schlafzimmer außerdem wunderbar als Raumteiler oder offene Kleiderschranklösung einsetzen. Hierzu kannst du schlanke Gardinenleisten an der Decke befestigen und mit blickdichten Vorhängen bestücken.

Auf dem Bett sorgen kuschelige Plaids sowie die richtige Bettwäsche für Gemütlichkeit. Je nach Jahreszeit können die Stoffe variieren: Im Sommer eignet sich ein leichter Baumwollstoff, im Winter darf es ruhig etwas Dickeres, Wärmendes sein. Mit bunten Kissen oder Tagesdecken kannst du tolle Farbakzente setzen.

Ein flauschiger Teppich wirkt warm und weich, erzeugt ein Gefühl von Behaglichkeit und Sicherheit. Besonders neutrale, helle Teppiche oder ruhige Muster funktionieren in nahezu jedem Schlafzimmer. Am gemütlichsten ist es, wenn der Teppich so unter oder neben dem Bett platziert ist, dass man schon beim Aufstehen auf den weichen Untergrund tritt. Hochflor- oder Lammfellteppiche wirken hier besonders kuschelig.

6. Atmosphärische Beleuchtung

Auch die Beleuchtung spielt bei der Schlafzimmergestaltung eine große Rolle, denn sie bestimmt das Wohlbefinden im Raum. Wie auch in anderen Zimmern ist hier eine Mischung aus fünf verschiedenen direkten und indirekten Lichtquellen die optimale Lösung. Eine helle Deckenleuchte sorgt dafür, dass die tägliche Kleiderauswahl am Kleiderschrank gelingt, während ein kleines Leselicht am Nachttisch die abendlichen Lesestunden erleichtert. Kommen nun noch mehrere Lichtinseln mit weichem, indirektem Licht hinzu – zum Beispiel in Form einer hübschen Stehleuchte mit dekorativem Leuchtenschirm oder ein warmes Kerzenensemble am Fensterbrett – ist schnell eine angenehme und wohlige Atmosphäre entstanden.

Tipp: Verdeckte Leuchten, zum Beispiel Lichterketten oder LED-Lichter hinter dem Bett oder der Kommode, tragen zur atmosphärischen Lichtstimmung im Raum bei und lassen die Möbel optisch schweben!

7. Accessoires schaffen Persönlichkeit

Ist das Schlafzimmer soweit eingerichtet, geht es endlich ans Dekorieren. Wandbilder, Lieblingsaccessoires oder Souvenirs der letzten Reisen sorgen für Behaglichkeit und verleihen dem Raum eine persönliche Note. Besonders toll wirken Vasen, Kerzenständer oder Bilder, wenn sie als Ensemble von mindestens drei Stück gruppiert werden und eine Gemeinsamkeit in Farbe, Muster oder Material haben.

Übrigens: Elektrogeräte wie Fernseher, Laptops und Co. solltest du im Schlafzimmer besser vermeiden, da sie die Entspannung stören und das Einschlafen verzögern können. Deshalb lieber auf hübsche Dekoration setzen und abends zur Lektüre greifen!

Welchen Stil hast du für dein Schlafzimmer gewählt?