Gemütlich und groß soll es sein, ein Hingucker, aber auch pflegeleicht: Für viele ist das Sofa der Lieblingsplatz im Zuhause, denn hier kommt die Familie zusammen und verbringt gemeinsam entspannte Stunden. Doch wie findet man eigentlich das perfekte Sofa für das eigene Zuhause? Welche Maße gilt es zu beachten und welche Bezüge und Polsterungen gibt es?
Der folgende Ratgeber dient als kleine Orientierungshilfe im großen Sofadschungel und hat sieben hilfreiche Tipps zum Sofakauf in petto.

1. Die eigenen Bedürfnisse bestimmen
Welches Sofa ins Zuhause einziehen darf, ist zwar letztlich auch eine Geschmacksfrage, orientiert sich aber in erster Linie daran, wie und von wie vielen Personen es genutzt
werden soll und wie viel Platz im Raum zur Verfügung steht. Es lohnt sich daher, sich vor der Neuanschaffung einige Gedanken zu den eigenen Bedürfnissen zu stellen. Folgende Fragen können bei der Planung hilfreich sein:
- Soll das Sofa eher geradlinig und repräsentativ sein oder als gemütliches Familiensofa fungieren?
- Wie viel Platz wird benötigt und was lässt der Raum an Größe zu?
- Möchte man lieber ein Sofa mit Chaiselongue zum Fernsehen oder eine kommunikative Lösung mit zwei gegenüberliegenden Sofas?
- Soll das Sofa weitere Anforderungen erfüllen, z.B. als Gästebett verwendet werden?
- Möchte man vielleicht mit einem Modulsofa flexibel bleiben oder benötigt man evtl. waschbare Bezüge oder eine ausklappbare Fußstütze?
Diese und weitere Fragen helfen dabei, einen ersten Rahmen festzulegen und die Auswahl des richtigen Sofas für das eigene Zuhause zu erleichtern.

2. Gängige Sofaarten
Wie bequem ein Sofa ist, wird vor allem durch die Sitztiefe, die Höhe der Rückenlehne und die Art der Polsterung (hart oder weich) sowie vom Material bestimmt. Die individuelle Definition von Komfort ist hier entscheidend – auch, ob man das Sofa mit oder ohne Armlehnen haben möchte.
Tipp: Einige Hersteller bieten ihre Sofamodelle in verschiedenen Tiefen, Breiten und Ausführungen an. So lassen sich Sitztiefe und Breite einzelner Module vor dem Sofakauf selbst bestimmen und zum individuellen Traumsofa konfigurieren. Auch Stoffmuster kann man sich vorab zuschicken lassen. Mit dem Polsterer seines Vertrauens lassen sich ebenfalls alle Parameter vor der Neuanfertigung besprechen.
Folgende Sofaarten lassen sich unterscheiden:
2-Sitzer-Sofas haben eine praktische Größe und sind somit perfekt geeignet für kleine Räume. Aufgrund ihrer kompakten Größe nehmen sie nicht so viel Platz ein wie eine Wohnlandschaft, dennoch lässt es sich perfekt alleine oder zu zweit auf ihnen entspannen. Ein 2-Sitzer bietet sich nicht nur als Couch für das Wohnzimmer an, sondern auch als Sofa für das Schlaf- und Gästezimmer oder als kleines Küchensofa für die Extraportion Gemütlichkeit.
Soll die ganze Familie auf dem Sofa Platz finden, lohnt es sich, mindestens in der Größe eines 3-Sitzers bzw. breiten Sofas zu denken. Der Vorteil dieser Sofas ist, dass man auf ihnen aufgrund ihrer Länge auch nächtigen kann.
Sofas mit Récamiere sind perfekt für alle, die gerne die Füße hochlegen. Durch die verkürzte Sofalehne und das offene Ende zu einer Seite wird das Möbelstück zu einer Mischung aus Sessel und Sofa. Die offenen L-förmigen Sofas wirken luftiger und schwungvoller als die klassischen Sitzmöbel.
Ecksofas und Sofalandschaften sind wie gemacht für großzügig geschnittene Räume und Großfamilien. Da sie nicht zwangsweise in der Ecke stehen müssen, können sie dabei helfen, größere Räume zu gliedern. Sie sind somit auch Raumteiler, ohne die Sicht auf den Raum zu versperren. Wer ausreichend Platz hat, kann die Sofalandschaft noch um Sessel oder Poufs zu einer Couchgarnitur ergänzen.
Modulare Sofas können aus verschiedenen Sofamodulen zusammengestellt und nach Lust und Laune konfiguriert, umgebaut oder erweitert werden. Sie sind gut für größere Räume und Familien geeignet.
Wer es praktisch mag, eher wenig Platz hat und für spontane Übernachtungsgäste gerüstet sein möchte, kann sich für ein funktionales Schlafsofa entscheiden. Manche Modelle bieten zusätzlichen Stauraum in Form eines Bettkastens.

3. Die passende Sofagröße finden
Bevor es an die Auswahl des Designs und der Bezüge geht, sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, die richtige Sofagröße zu ermitteln. Dabei geht es vor allem darum, die richtigen Maße für die Raumgröße und die eigenen Bedürfnisse herauszufinden. Wo soll das neue Sofa stehen und wie viel Platz ist dort vorhanden? Wie viele Personen sollen
gemütlich darauf Platz finden? Passt das Sofa durch alle Treppenaufgänge und Türen bis zum Wohnzimmer?
Eine maßgenaue Skizze schafft Klarheit und kann später mit ins Möbelhaus oder zum lokalen Polsterer genommen werden. Wichtig: Beim Maßnehmen unbedingt den Platz neben und hinter dem Sofa sowie klapp- und schwenkbare Lehnen berücksichtigen!
Auch Türen, Schubladen und Durchgänge sollten mitgedacht werden.
Polstermöbel haben die Angewohnheit, im Möbelhaus kleiner zu wirken, als sie tatsächlich sind. Daher als Tipp: Die Maße des Wunschsofa einfach mit Malerkrepp am Boden abstecken oder das Sofa mit Umzugskartons nachbauen! Das ermöglicht eine bessere Vorstellung vom Raum und macht schnell deutlich, ob das favorisierte Sofa nicht vielleicht doch zu groß für den Raum ist.

4. Die richtige Sitzhöhe und -tiefe
Neben Form und Größe ist auch die richtige Sitzhöhe und -tiefe für die Auswahl des Sofas entscheidend. Bequemes Sitzen und Aufstehen ist einerseits von der Körpergröße, andererseits auch vom Alter oder der eigenen Konstitution abhängig. Gerade ältere Menschen neigen zu Problemen mit niedrigen Polstern, denn je niedriger das Sofa, desto schwerer das Aufstehen. Allgemein gilt: Eine mittlere Sitzhöhe beträgt ca. 40 cm, die mittlere Sitztiefe für aufrechtes Sitzen ca. 55 cm. Je tiefer das Sofa, desto eher wird die Sitzfläche zu einer gemütlichen Liegefläche.

5. Leder, Baumwolle oder Samt: Welcher Bezug passt zu meinem Lifestyle
Ist die Entscheidung für einen Sofatyp gefallen, steht noch die Frage nach dem Bezugsmaterial aus. Die Materialfrage birgt auch praktische und finanzielle Überlegungen. Leder mag pflegeleichter und zeitloser als ein Textilüberzug sein, doch ist es auch gemütlicher? Hier gilt: Geschmack und Geldbeutel entscheiden.
5.1 Sofas mit Lederbezug
Ledersofas gelten als Klassiker schlechthin, denn sie sind zeitlos und fügen sich nahezu in jedes Wohnumfeld ein. Allerdings ist Leder ein hochwertiges Material, das sorgsam gepflegt werden muss. Dafür ist Leder wiederum besonders langlebig und der höhere Anschaffungspreis zahlt sich somit aus. Im Vergleich zu einem Stoffsofa ist die Ledercouch oftmals pflegeleichter und dadurch auch perfekt für Familien mit kleinen Kindern geeignet.
Am häufigsten wird Rindsleder für Ledersofas verwendet. Die weitere Verarbeitung der Häute entscheidet je nach Aufwand, wie teuer das Leder und somit das Sofa sein wird.
5.2 Sofas mit Textilbezug
Deutlich verbreiteter sind Sofabezüge aus Textilien. Ob pflanzliche Naturfasern wie Baumwolle und Leinen, tierische Naturfasern wie Wolle oder Stoffe mit Kunststoffanteil
– die Frage des Materials ist eine des persönlichen Geschmacks und der haptischen Empfindlichkeit bzw. Verträglichkeit. Am besten lässt man sich vorab Stoffmuster zuschicken, um für sich herauszufinden, welches Material einem ein gutes Hautgefühl gibt. Materialempfindliche sollten darauf achten, dass der Bezug Baumwolle und Leinen enthält.
Wichtig ist außerdem, sich über die Haltbarkeit des Gewebes zu informieren. Diese wird in Scheuertouren gemessen. Sie sollten bei Flachgeweben 10.000, bei Velours
20.000 betragen. Wichtige Parameter sind auch der Lichtechtheitswert (6 ist der beste) sowie der Reibechtheitswert (5 ist der beste).

5.3. Veloursofas
Samt ist bekannt für seine weiche Oberfläche und seine elegante und trendige Ausstrahlung. Gefertigt wird der Stoff aus Baumwolle oder aus Polyester. Velours und Samt meint oft das gleiche, unterscheidet sich aber in der Länge des Flors: Der Flor von Velours ist länger als der von Samt und daher auch besonders weich. Gleichzeitig ist er aber auch etwas weniger glänzend als Samt. Um in Topzustand zu bleiben, brauchen Samtsofas etwas mehr Pflege als andere Polstermöbel und sind daher nicht unbedingt für Haushalte mit kleinen Kindern oder Haustieren geeignet.
6. Auffällig oder schlicht: Die Farb- und Musterauswahl
Da uns ein Sofa bestenfalls lange Zeit begleitet, sollten Farbe und Muster wohlüberlegt sein: Schließlich möchte man sich weder damit langweilen noch schnell daran sattsehen. Ob man zeitlos elegant oder einen farbenfrohen Hingucker wählt, ist Geschmackssache. Als Faustregel kann gelten: Kleine Sofas dürfen ruhig mal etwas greller sein, große Sofas sollten eher in dezenteren Tönen gehalten sein.
Tipp: Sollte der Wunsch nach einer Farb- oder Musterveränderung zu groß werden, lassen sich – ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit – mit neuen Bezügen oder Überwürfen tolle Effekte erzielen. Diese gibt es für viele Sofas fertig zu kaufen. Es kann sich aber auch lohnen, maßgeschneiderte Bezüge anfertigen zu lassen oder einen Polsterer zu beauftragen. Dieser kann auch eventuelle Reparaturen durchführen oder in die Jahre gekommene Sofas wieder in neuem Glanz erstrahlen lassen.

7. Qualität erkennen: Gestell und Polsterung des Sofas
Ausschlaggebend für die Qualität des neuen Sofas ist vor allem sein Innenleben, also der konstruktive Aufbau und die Art der Polsterung. Bei hochwertigen Sofas ist das Gestell aus Massivholz, sollte aber niemals Styropor oder Karton enthalten. Bei der Polsterung unterscheidet man grundsätzlich zwischen Schaumstoff und Federkern. Sofas mit Schaumfüllung bieten einen festeren Sitz, während Sofas mit Federfüllung die edlere und gemütlichere Variante sind. Sie sind oftmals teurer, halten bei guter Pflege aber sehr lange.
Am besten lässt man sich beim Sofakauf erklären, was sich genau im Inneren des Möbelstücks befindet, denn sowohl die Qualität des Bezugs als auch die des Korpus entscheiden darüber, wie lange ein Sofa in Gebrauch bleibt.