Themenspecial: Kleine Räume - Intelligente Möbel

„Single, 36 Jahre alt, berufstätig, sucht: Gemütliche Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnung, Altbau, mit Einbauküche und kleinem Balkon mitten in der Stadt.“ So lautet wohl eine typische Wohnungssuchanzeige in deutschen Ballungszentren wie München, Berlin oder Hamburg. Die kleine Singlewohnung ist nicht vom Wohnungsmarkt zu denken – sie ist DIE gefragteste Wohnart dieser Zeit.
Wie man es sich auch auf 30 bis 45 Quadratmetern schön macht und man auf nichts verzichten muss, zeigt die Heim+Handwerk.

Münchens kleinste Wohnung hat eine Wohnfläche von lediglich fünf Quadratmetern. Das ist natürlich kein Standard, dennoch sind Single-Wohnungen in den Städten gefragt, wie nie. Neubauten mit hauptsächlich Ein- bis Zwei-Zimmer-Apartments werden in Städten wie Berlin, Hamburg oder der bayerischen Landeshauptstadt in jeglichen Luxusabstufungen aus dem Boden gestampft. Dass Wohnen auf kleinem Raum keinen Abstrich in Sachen Wohnkomfort und Design bedeuten muss, zeigen wir in diesem Kapitel.

Worauf achten, wenn man auf Wohnungssuche ist und sich für die kleine, feine 1- bis 1,5-Zimmer-Wohnung entscheidet? Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, doch wenn man einige Grundregeln beachtet, kann man ganz leicht das Maximum aus 30-40 Quadratmetern herausholen.

Die Krux an der Einzimmerwohnung ist, dass man mehrere Zimmer in nur einem Zimmer unterbringen muss: Schlaf-, Wohn- und Esszimmer, Büro sowie die Küche. Das Bad ist glücklicherweise ja meist vom Wohnraum getrennt. Optimal ist es, wenn die Küche in einem kleinen Extraraum ist und es zusätzlich noch einen Balkon gibt. 

Der perfekte Grundriss? Der hat wenig Trennwände und ist offen gestaltet, so dass man sich ganz individuell einrichten kann. Wenn man doch eine Trennwand einbauen lassen will? Dann zuvor unbedingt den Vermieter fragen! Auch wenn eine Rigipswand schnell wieder demontiert ist: Bauliche Veränderungen der Mietsache (z. B. Einziehen oder Entfernen von Zwischenwänden, Erstellen von Mauerdurchbrüchen, Einbau einer Etagenheizung) darf der Mieter grundsätzlich nur mit Einwilligung des Vermieters durchführen.

  • Prioritäten setzen: Kaufen Sie nur die Möbel, die Ihnen persönlich wichtig sind. Arbeiten Sie viel zuhause? Dann einen größeren Office-Space einplanen. Ihre Freunde kommen oft vorbei? Investieren Sie in ein größeres Sofa.
  • Die Wirkung von Farbe: In einem Apartment sollte alles weiß sein? Nicht unbedingt! Helle Pastellfarben und kühle Blau- und Grüntöne eignen sich ideal für kleine Räume, weil sie für Weite und Offenheit sorgen. Dunklere Farbakzente geben dem Raum, wenn sie gezielt eingesetzt werden zusätzliche Tiefe: Die Innenseite des Bücherregals, der Heizkörper oder eine farbige Wand zum Beispiel.
  • Dezent einrichten: Kleine Räume wirken schnell vollgestellt. Behalten Sie beim Einrichten eine klare Linie und verwenden Sie ausgewählte Möbelstücke, die nicht zu überladen wirken.
  • Praktisches mit Lieblingsstücken kombinieren: Die alte Vitrine von Oma Gertrude wollen Sie unbedingt behalten? Auf jeden Fall! Liebhaberstücke lockern den Look in der Kombi mit Stauraum-Möbeln auf.
  • Maßanfertigen lassen: Viele Möbel von der Stange kann man nicht perfekt stellen. So verschenkt man kostbaren Platz! Eine Maßanfertigung schafft Abhilfe.
  • Die richtigen Materialien: Ein Spiegel täuscht zusätzliche Fläche vor und macht einen Raum optisch größer. Einen ähnlichen Effekt haben glänzende Oberflächen.
  • Bewegbare Raumtrenner: Um einen offenen, hellen Look zu bewahren, lieber auf leichte Vorhänge oder Paravents als Raumtrenner setzen. Die kann man zudem auch mal auf die Seite schieben.
  • Auf Multifunktionsmöbel setzen: Ein Schreibtisch, der sich aus dem Regal klappen lässt, als Esstisch dient oder das klassische Schlafsofa – Möbel mit mehreren Funktionen sind in der kleinen Wohnung ein Muss.
  • Viele kleine Lichtquellen: Statt mit einer großen Lampe lieber Akzente durch Licht setzen. So wird der Raum optisch erweitert.
  • Ordnung halten: Bei wenig Stauraum ist es umso wichtiger, Ordnung zu halten, um ein tolles Erscheinungsbild Ihres Zuhauses aufrechtzuerhalten.

Wohnen auf acht Quadratmetern – in New York nichts Neues. Doch auch in Deutschlands Millionenstädten Berlin, Hamburg, München und Köln ist der Wohnraum pro Einwohner kleiner als im Rest des Landes. Und teurer. Mehr als 50 Prozent aller Haushalte in München sind Single-Wohnungen. Ähnlich ist es in anderen Städten.

Die wenigsten Single-Haushalte entsprechen der großzügigen Altbauwohnung mit Schwingtüren, Stuck und Balkon inmitten der City, von der man immer geträumt hat. Münchens kleinste Wohnung befindet sich im beliebten Stadtteil Schwabing, in bester Lage gleich neben dem Englischen Garten: Ein Wohnwürfel mit einer Wohnfläche von fünf Quadratmetern. Wie das geht? Über dem Eingang der Studentenbude schwebt der Duschkopf, das Bett kann einfach weggeklappt werden und überhaupt ist der Wohnwürfel voller intelligenter Möbel. 

Auch international sind kleine Apartments für eine Person nicht mehr vom Wohnungsmarkt wegzudenken: In London wurde jüngst über ein Mini-Apartment berichtet, in dem das Bett direkt neben der Toilette steht – für charmante 620 Euro im Monat.

Noch weiter geht der Trend zu Tiny Houses – also wirklich winzigen Häusern: Sie verschlingen weniger Ressourcen, bieten wenig Stauraum für Konsumgüter und finden auch in überfüllten Städten Platz – auf Parkplätzen zum Beispiel.

Der Vorteil: Da sie höchstens zehn Quadratmeter Wohnfläche bieten, fallen Tiny Houses noch nicht unters Baurecht, sondern unter die Straßenverkehrsordnung. Man kann sie ganz leicht von A nach B transportieren – in etwa wie einen Wohnwagen. In Berlin gibt es sogar eine Tiny House University, an der man während eines Sommerkurses sein eigenes winziges Häuschen bauen kann. Für etwa 50.000 Euro.

Auf die richtige Einrichtung kommt es an – und die gibt es nicht nur vorgefertigt beim Schweden. Optimal maßgefertigte, platzsparende Lösungen und multifunktionale Möbel sind die Antwort auf alle Fragen der kleinen Wohnung.

Sie sind genauso beliebt, wie praktisch: Möbel, die zwei oder mehr Funktionen vereinen. Gerade in der kleinen Wohnung sind Möbel mit mehreren Funktionen nicht wegzudenken. Welche Lösungen sich Designer neben Klassikern wie dem Schlafsofa ausgedacht haben – und welche Räume clever in einem Möbelstück vereint werden können, zeigen wir hier:

  • Wohn- & Schlafzimmer: Das wohl bekannteste Stück unter den Multifunktionsmöbeln ist das Schlafsofa. Von Klapprigkeit keine Spur: Ob Chaiselongue oder Zweisitzer – die neuesten Modelle bieten sowohl Schlafkomfort als auch ein einfaches Aufklappen mit wenigen Handgriffen.
  • Büro & Regal: Ein unscheinbares Regal, das nicht nur Raum für einige Bücher und Krimskrams bietet, sondern auch durch Aufklappen von zwei Brettern zum Schreibtisch wird. Der genauso auch als kleiner Esstisch genutzt werden kann.
  • Küche, Wohn- & Schlafzimmer: Verschiebbare Raumtrenner auf Rollen sind die Lösung für die Ein-Zimmer-Wohnung. Ein praktisches Paneel, das in der Mitte des Raumes installiert wird und auf beiden Seiten Platz für Regale oder den Fernseher bietet, sorgt für das ultimative Raumwunder. Braucht man mehr Platz in der Küche? Dann wird das Schlafzimmer einfach ganz klein geschoben. Geht es ins Bett? Dann andersherum.
  • Garderobe & Ankleide: Ein Standspiegel ist schön, aber er nimmt auch viel Platz weg. Als multifunktionales Möbelstück, in dem sich hinter der Scheibe ein Schrank oder eine Garderobe verstecken, ist da schon praktischer.
  • Multifunktional durch Rollen: Was noch nicht multifunktional ist, kann ja noch werden – Möbel mit Rollen können einfach neu platziert werden und so verschiedene Funktionen erfüllen. Der Wohnzimmertisch wird zum Nachttisch, das Wandregal zum Raumteiler oder der Servierwagen zur Küchenablage.

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Wohin in der kleinen Wohnung mit allen Dingen? Möbel, die klamm und heimlich – oder auch ziemlich offensichtlich – Stauraum und Platz für jede Menge Dinge schaffen sind da unabdingbar.

  • Da wäre zum Beispiel die Sitzbank statt Stühlen am Esstisch: Mit einer Truhe darunter können Tischdecken, Geschirr oder Sitzkissen einfach untergebracht werden.
  • Auch in einem aufklappbaren Sofatisch versteckt sich Stauraum: Für DVDs, Fernbedienungen und mehr.
  • Besonders für Altbauwohnungen bietet sich auch die Option Hochbett mit begehbarem Kleiderschrank darunter an. So spart man Platz und kann nebenbei seine schönsten Fashion Pieces präsentieren.
  • Überlegen Sie sich, Einbauschränke planen zu lassen: Sie sind maßgefertigt und verschenken so nicht unnötig Platz. Von Vorteil ist vor allem der Bau in die Höhe. Denn was man nicht regelmäßig nutzt, kann ruhig weiter oben verstaut werden.
  • Gleiches gilt für Dachschrägen: In diese ist es oft sinnvoll, Kommoden oder Regale maßanfertigen zu lassen. Mit Schräglösungen und Abstufungen bei Schränken kann man den verfügbaren Stauraum optimal nutzen.
  • Sie sind eher der Duschtyp? Mit einer Abdeckung für die Badewanne entsteht eine Sitzfläche oder Ablageplatz, auf dem zum Beispiel auch Handtücher oder Pflanzen endlich einen Platz im kleinen Badezimmer haben.

Schon die Eltern haben es uns gepredigt: „Ordnung ist das halbe Leben.“ Wollten wir damals nicht glauben, heute aber auch nicht: Mit einigen Tricks und Kniffen braucht man gar nicht so lange, um Ordnung zu schaffen. Wir zeigen sie Ihnen.

  • Regelmäßig Ausmisten:
    Profi-Regel für die Konsequenten unter uns: Für jedes neu gekaufte Teil wird ein ähnliches altes Teil entsorgt. Bevor man das neue Paar Schuhe kauft, überlegt man sich so also zweimal, ob man dafür seine Lieblings-Sneaker abgibt.
  • Ordnung muss sein:
    Was zum Schluss aber doch in Ihrem Kleiderschrank bleiben darf, sollte ordentlich gehalten werden, um den Überblick zu behalten. Sie könnten Ihren Kleiderschrank beispielsweise saisonal sortieren. Denn wer braucht im Sommer schon warme Winterpullis auf Augenhöhe.
  • Stauraum nutzen:
    Oft ist er verstaubt und gerät in Vergessenheit: Der Platz unterm Bett. Das Stauraumwunder kann allerdings mit passenden Systemen ungeahnte Möglichkeiten eröffnen und platzsparendes Verstauen von Bettwäsche oder Weihnachtsdeko wird zum Kinderspiel.
  • Selbstdisziplin: 
    Selbstdisziplin ist der erste Schritt zu einem effektiv genutzten Wohnraum. Kleinigkeiten sollten sofort erledigt werden: Wäsche gleich in den Wäschekorb befördern oder das Geschirr direkt nach dem Essen abspülen.
  • Offene Regalsysteme:
    Mit einem offenen Regalsystem statt einer massiven Schrankfront schlagen Sie sogar zwei Fliegen mit einer Klappe: Offener Stauraum kann dekorativ gestaltet werden und so den Wohlfühlfaktor erhöhen. In der Küche bietet es sich beispielsweise an Müsli, Mehl und Co. in hübschen Gläsern zu präsentieren.
  • Liebe zum Detail:
    Ob Kleidung sorgfältig falten, Handtücher rollen, Zeitschriften und Geschirr ordentlich stapeln – es gilt, das Auge wohnt mit, also sollte man durchaus Zeit in kleine Details investieren.

Zu einer Wohlfühl-Wohnung, auch auf kleinem Raum, gehört nicht nur eine gewisse Ordnung, sondern auch die richtige Atmosphäre. Mit ein bisschen Grün und passender Beleuchtung kann die Wohnung ganz einfach aufgehübscht werden und optimal in Szene gesetzt werden. 

Zurzeit absolut im Trend – und noch dazu mit viel Spielraum in Bezug auf Präsentation und Dekoration ausgestattet – sind hängende Pflanzen. An der Wand oder Decke hängend sehen sie nicht nur super aus, sondern benötigen auch keinen wertvollen Stehplatz. 

Wer ein wenig mehr Zeit und Geld investieren möchte, sollte über die Installation eines Wandgartens nachdenken. Dieser muss sich nicht unbedingt über eine ganze Wand erstrecken, sondern kann auch als kleiner Eyecatcher eingesetzt werden. Es empfiehlt sich allerdings die Installation von einem Fachmann durchführen zu lassen. 

Auch die Lichtinszenierung spielt für die richtige Atmosphäre eine große Rolle. Es gilt: Wände nutzen. Wer keinen Platz für Standleuchten hat, sollte einfach auf platzsparende Wandleuchten setzen. Vorteilhaft sind außerdem viele kleine Lichtquellen, die den Raum optisch vergrößern und helle Wände optimal in Szene setzen. Außerdem verschaffen beleuchtete Regalrückwände aus hellen, glänzenden Materialien dem Raum mehr Tiefe, indem sie das Licht reflektieren.

Das Tageslicht sollte nicht in Vergessenheit geraten und funktional dort eingesetzt werden, wo es auch benötigt wird. Es macht Sinn, seinen Schreibtisch unter das Fenster zu stellen, während das Bett eher in einer dunklen Ecke Platz findet.

Wie man richtig Ordnung hält? Wir verraten Ihnen zwei Tricks:

Das Simplify-Prinzip

Ein Prinzip, das in sieben Stufen von Kompliziertheit befreit: Ganz nach dem Motto „Vereinfachen Sie sich selbst durch einfachere Dinge“ schlägt das Simplify-Prinzip von Cris Evatt vor, beim Ausmisten drei Haufen zu bilden. Am Ende stehen Sie dann hoffentlich nur noch mit Ihren liebsten Schmuckstücken da.

Auf einem Haufen mit dem Namen „Wunderbar“ landen, wie der Name schon vermuten lässt, alle wunderbaren Dinge in Ihrem Leben, die Sie definitiv behalten möchten. Der zweite Berg nennt sich „Echter Müll“. Hier landen alle Sachen, die wirklich nicht mehr genutzt werden oder das letzte Mal Ostern vor drei Jahren rausgeholt wurden.

Der dritte und letzte Haufen besteht aus Dingen, bei denen Ihnen die Zuordnung zu „Wunderbar“ oder „Echter Müll“ schwerfällt: das „Fragezeichen“. Sachen, bei denen Sie sich nicht sicher sind, verpacken Sie am besten zunächst in einem beschrifteten Karton und lagern ihn in Keller oder auf dem Dachboden ein.

Das Kondo-Prinzip: Magic Cleaning

Die „Magic Cleaning“-Methode nach Marie Kondo ist noch ein wenig radikaler: Bei dieser Art des Ausmistens sucht man einen Fragezeichen-Haufen vergebens. Denn aussortierte Dinge werden ausnahmslos entsorgt. 

Innerhalb eines halben Jahres sollen sämtliche Besitztümer Kategorie für Kategorie (nicht Zimmer für Zimmer) aussortiert werden. Angefangen mit dem Kleiderschrank, dann die Bücher, danach Papiere, dann Kleinkrams und ganz zum Schluss die Erinnerungsstücke.

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