Ob als Freiluftwohnzimmer, für Grillabende mit Freunden oder den Sonntagsbrunch mit der Familie: Was gibt es Schöneres als eine eigene Terrasse? Umso wichtiger also, sich bei der Gestaltung des Outdoor-Wohnraums einige Gedanken zu machen: Welche Größe, Form und Lage sollte die Terrasse haben? Wie findet man den passenden Bodenbelag und wie wird es draußen so richtig gemütlich? Der folgende Ratgeber hält viele hilfreiche Tipps bereit für alle, die ihre Terrasse gestalten wollen.

1. Die Terrasse gestalten – los geht’s mit der Planung!

Als Schnittstelle zwischen Drinnen und Draußen ist die Terrasse der perfekte Ort, um die warmen Monate zu verbringen. Damit dem Sommergenuss nichts mehr im Wege steht, sollten der Terrassenplanung einige Vorüberlegungen vorausgehen.

Wer eine Terrasse gestalten will, muss sich zunächst die Frage stellen, wie die Terrasse später genutzt werden soll: lediglich zum Sonnenbaden, für Grillfeste mit Freunden oder auch als Spielplatz für die Kinder? Wer seine Bedürfnisse im Vorfeld genau definiert, geht möglichen Stolperfallen gekonnt aus dem Weg. Schließlich entscheidet die geplante Nutzung maßgeblich über die Größe, Ausrichtung und Ausstattung der Terrasse.

Es lohnt sich also, eine Liste mit allen Elementen zu erstellen, die die spätere Terrasse unbedingt enthalten soll. Auch das Aufzeichnen der Wunschterrasse sowie das Sammeln von Inspirationen aus dem Internet oder aus Zeitschriften ist eine gute Option. Hierbei ergibt sich oft auch schon eine Tendenz, in welchem Stil du die Terrasse gestalten willst. Zugleich lassen sich die Kosten, die benötigten Baustoffe und der Aufwand der neuen Terrasse besser abschätzen.

Tipp: Bei der Planung der Terrasse unbedingt auch an Steckdosen und einen Wasseranschluss denken! Hier lassen sich später Gießkannen befüllen, Schläuche oder sogar ein Bewässerungssystem anschließen, um die Pflanzen im Garten im Sommer zu versorgen.

2. Die richtige Ausrichtung und Größe

Die geplante Nutzung der Terrasse ist ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, die optimale Lage für sie zu bestimmen. Denn die Ausrichtung der Terrasse nach Süden, Osten oder Westen bestimmt die Anzahl der Sonnenstunden, die sich auf ihr genießen lassen.

Wer es gerne rundum sonnig mag, plant seine Terrasse am besten so, dass sie nach Süden ausgerichtet ist. So wird sie den ganzen Tag von Licht durchflutet.

Eine Terrasse mit Westausrichtung hingegen liegt nicht den ganzen Tag in der Sonne. Hier jedoch lässt sich noch das warme Licht am Nachmittag und Abend genießen.

Wer schon immer einen schönen Platz zum Frühstücken haben wollte, sollte eine Terrasse gestalten, die an der Ostseite des Hauses liegt. Sie fängt die ersten Sonnenstrahlen des Tages ein, wird später aber zum schattigen Plätzchen an heißen Sommertagen.

Manchmal lassen die baulichen Gegebenheiten nur eine Terrasse in Nordausrichtung zu. Auch diese kann sich lohnen, denn sie bietet mittags kühlenden Schatten, bekommt aber morgens und abends angenehmes Licht ab.

Tipp: Bevor die Lage der Terrasse endgültig festgelegt wird, kann es helfen, zu verschiedenen Tageszeiten Probe zu sitzen. So lässt sich besser einschätzen, ob der gewählte Platz tatsächlich den eigenen Wünschen entspricht und auch Bäume oder die Aussicht fließen in die Planung mit ein.

Bei der Größe der Terrasse gilt vor allem: Niemals zu klein planen, denn nachträgliche Erweiterungen sind oft aufwändig und teuer! Damit Terrassenmöbel nicht den Weg zum Garten versperren und bei Bedarf auch bequem verrückt werden können, sollte eine Terrasse mindestens 3 x 3 Meter messen.

Wie viel Platz genau benötigt wird, hängt wiederum von der geplanten Nutzung der Terrasse ab: Für einen Sitzplatz mit sechs Stühlen ist es sinnvoll, etwa 25 qm einzuplanen, bei acht Plätzen sind es rund 30 qm. Geht es dagegen mehr ums
Sonnenbaden, kann die Fläche deutlich kleiner sein: Eine Sonnenliege benötigt lediglich 3 qm, ein Sonnenschirm 2 qm Fläche. Auch Elemente wie eine Hollywoodschaukel, eine Feuerstelle oder ein Trampolin für Kinder sollten bei der Terrassenplanung in die Flächenberechnung mit einfließen.

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3. Rund oder eckig – welche Terrassenform ist die Richtige?

Plants and wooden chairs at table with food on terrace of house in the summer

Wer eine Terrasse gestalten will, muss sich auch Gedanken über deren Form machen. Denn die Form der neuen Terrasse entscheidet ganz wesentlich über ihr Erscheinungsbild. Gerade Linien lassen die Terrasse modern wirken und sorgen gleichzeitig für eine klare Abgrenzung zu anderen Teilen des Gartens. Geschwungene Formen hingegen lassen die Terrasse lebendig und dynamisch erscheinen, sind jedoch aufwendiger zu bauen und nicht für jedes Grundstück geeignet.

Während eine klassische rechteckige Form meist an die Architektur des Hauses angepasst ist und so optisch für Klarheit sorgt, entsteht bei einer runden Terrasse oft ein spannender Kontrast zum Haus durch das Wechselspiel geometrischer Formen. Eine L-förmige Terrasse bietet verschiedene Bereiche für unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Und eine Terrasse in organischer Form sorgt für einen harmonischen Übergang zur angrenzenden Gartenfläche.

Für welche Form man sich auch entscheidet: Ein- und Ausgänge, mögliche Beete sowie harmonische Übergänge von Haus, Terrasse und Garten sollten am besten schon vorab bedacht und in die Planung mit aufgenommen werden.

Auf Stufen von der Terrasse zum Haus sollte übrigens lieber verzichtet werden – sie können schnell zur Stolperfalle werden, wenn man häufig von drinnen nach draußen wechselt. Schlauer ist es, die Terrasse höher anzulegen und dann eine Treppe von ihr zum Garten zu bauen, die zum Beispiel durch einen kleinen Hanggarten mit Beeten seitlich der Stufen führt.

4. Der passende Stil für deine Terrasse

Sie fungiert als kleine Oase im Alltag und soll zum Stil des Hauses passen: Bei der Gestaltung der Terrasse ist es entscheidend, die einzelnen Elemente so auszuwählen, dass sie ein harmonisches Gesamtbild ergeben – nur so lässt sich eine authentische Terrasse gestalten, die zum eigenen Stil passt. Dazu empfiehlt es sich, schon bei der Planung ein Farb- und Materialkonzept zu erstellen oder selbige vom Inneren des Hauses für draußen zu übernehmen. So wirkt die Terrasse einmal mehr wie die Erweiterung des Hauses, Grenzen zwischen Innen und Außen verschwimmen zunehmend.

Wer es gerne authentisch und natürlich mag, setzt bei seiner Terrasse auf üppige Pflanzen und Sträucher und kombiniert diese mit Gartenmöbeln aus Holz oder Rattan. Urlaubssouvenirs, gemusterte Textilien und Windlichter verstärken den Boho-Effekt und lassen in die Ferne schweifen. Für den Boden eignet sich Holz oder auch Naturstein. Kleine Teiche in unmittelbarer Nähe zur Terrasse zaubern ein Mini-Biotop und verbessern das Mikroklima an heißen Sommertagen.

Fliesen oder Bodenplatten in schlichtem Grau oder Anthrazit hingegen wirken modern und minimalistisch und werden von schlichten Terrassenmöbeln aus Aluminium oder Edelstahl stimmig ergänzt. Wer eine mediterrane Terrasse gestalten will, kann auf rustikalen Natursteinboden, duftende Kräuter in Terrakotta-Töpfen und eine romantische Gartenbank zurückgreifen. So wird die Zeit auf der Terrasse zum „dolce vita“.

5. Terrassenmöbel: Darauf solltest du achten

Wer eine Terrasse gestalten will, sollte auch die Möbel von Anfang an mitplanen. Zwar hängt die Ausstattung einer Terrasse von der geplanten Nutzung sowie von ihrer Größe ab, doch ein gemütlicher Sitz- und Essplatz darf auf nahezu keiner Terrasse fehlen. Sind Grillabende mit der Familie und mit Freunden geplant, empfiehlt sich ein großer Tisch mit ausreichend Sitzgelegenheiten. Wer eher das Wohnzimmer nach draußen verlagern möchte, setzt stattdessen vielleicht auf eine gemütliche Loungeecke mit Sofas und weichen Outdoorpolstern. Wer weniger Platz zur Verfügung hat und eine kleine Terrasse gestalten muss, kann auf Klappmöbel setzen. So bleibt die Terrasse trotzdem vielseitig nutzbar, denn die Klappmöbel können bei Bedarf schnell auf und wieder abgebaut werden.

Bei der Auswahl der Terrassenmöbel stehen verschiedene Materialien zur Verfügung:

Beautiful wooden terrace with garden furniture surrounded by greenery on a warm, summer day

Terrassenmöbel aus Polyrattan trotzen Wind und Wetter, bleichen selbst bei starker Sonneneinstrahlung nicht aus – perfekt für alle, die im Alltag wenig Zeit haben und eine pflegeleichte Terrasse gestalten wollen. Natürlicher als die Synthetikfasern kommen Terrassenmöbel aus Holz daher, die aber unbedingt imprägniert oder lackiert und regelmäßig gepflegt werden sollten. Möbel aus Metall sind standfest, aber dennoch leicht und können so bei Bedarf schnell verrückt werden. Ihr geringer Pflegeaufwand und die günstige Anschaffung sprechen ebenfalls für sie.

Für welche Terrassenmöbel man sich entscheidet und in welchem Stil man seine Terrasse gestalten will: Es lohnt sich, in hochwertige Möbel zu investieren. Diese sind zwar zunächst teurer, halten im Vergleich aber meist auch länger.

6. Naturstein, Holz, Fliesen: Den richtigen Terrassenbelag finden

Von Naturstein über Holz und WPC bis zu Kies und Fliesen: Der Terrassenbelag unterstreicht den Stil der Terrasse und beeinflusst das Ambiente im Garten. Da ein nachträglicher Austausch aufwendig ist und hohe Kosten verursachen kann, sollten alle, die eine Terrasse gestalten, sich schon im Vorfeld mit den unterschiedlichen Möglichkeiten sowie ihren Vor- und Nachteilen auseinandersetzen.

Terrassendielen aus Holz wirken besonders natürlich und heizen sich in der Sonne nicht so stark auf, sodass man auch an heißen Tagen problemlos barfuß laufen kann. Allerdings sollte die Konstruktion so gewählt werden, dass das Holz nicht im Wasser steht. Auch müssen Holzböden regelmäßig gepflegt werden. Als ökologische Alternative zu Tropenhölzern sind einheimische Hölzer wie Robinie und Lärche sehr beliebt.

Dielen aus WPC sind eine pflegeleichte und noch barfußsicherere Alternative zu Holz, denn sie splittern nicht. Das Holz-Kunststoff-Gemisch kann sich jedoch bei direkter Sonneneinstrahlung aufheizen.

Beläge aus Naturstein sind witterungsbeständig, robust und leicht zu pflegen, aber in der Regel teurer als Holz und wirken im Vergleich weniger warm und wohnlich.

Auch Fliesenböden zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit und sind in vielen verschiedenen Farben und Mustern erhältlich. Bei Regen ist jedoch Vorsicht geboten: Aufgrund ihrer glatten Oberfläche können sie die Terrasse rutschig machen!

Ein Terrassenboden aus Kies ist ebenfalls möglich. Mit ihm lassen sich auch außergewöhnliche Terrassenformen gestalten, er bietet aber kaum ebene Flächen für Tische und Stühle und ist für Barfußgänger im Gegensatz zu Holz eher unangenehm.

Wichtig: Beim Bau der Terrasse sollte ein Gefälle von 2% eingeplant werden, damit Regenwasser von der Terrasse abfließen kann. Die Neigung sollte dabei vom Haus wegführen – so sind Hauswand und Terrasse vor eindringender Feuchtigkeit geschützt.

7. Sonnenschutz, Sichtschutz und Beleuchtung

Modern terrace with dining table and chairs

Gerade bei nach Süden ausgerichteten Terrassen ist ein Sonnenschutz für heiße Sommertage unerlässlich.

Klassiker sind Sonnenschirme, ausfahrbare Markisen oder gespannte Sonnensegel, die allerdings windanfällig sein können.

Stabiler, aber auch teurer sind fest installierte Überdachungen, die Schutz vor jedem Wetter bieten. Ihr Nachteil: Die Hitze kann sich unter dem Dach stauen. Wer dem entgehen und etwas mehr Geld ausgeben möchte, kann sich für ein Glasschiebedach entscheiden, das sich bei Bedarf öffnen lässt.

Eine natürliche Variante für den Sonnenschutz sind schattenspendende Bäume in Terrassennähe oder eine Pergola, die mit Kletterpflanzen bepflanzt wird.

Ebenso wichtig wie Sonnenschutz ist auch ein geeigneter Sichtschutz auf der Terrasse, der zugleich vor unerwünschten Einblicken von außen sowie vor Wind schützt. Hier lässt sich zwischen klassischen Sichtschutzwänden aus Holz, Bambus oder Kunststoff wählen oder auf Hochbeete, Hecken oder romantische Rankgitter setzen.

Das richtige Licht spielt eine entscheidende Rolle, um eine stimmungsvolle Atmosphäre auf der Terrasse zu schaffen. Daher sollten Leitungen für spätere Wand- oder Stehlampen, Bodenstrahler oder LED-Leisten unbedingt in die Planungen mit einbezogen werden. Alternativ sorgen auch Windlichter, Lampions und Lichterketten sowie Solarleuchten für eine gemütliche Lichtstimmung.

Du willst auch eine Terrasse gestalten? Oder hast du bereits deine Traumterrasse? Sag uns gerne, worauf du bei deinen „Draußenzimmer“ besonderen Wert legst.