Wenn morgens mit den ersten Sonnenstrahlen die Jalousien hochfahren und die Kaffeemaschine von selbst ihren Dienst aufnimmt, hat das weniger mit Magie zu tun, als mit smarter Technologie fürs Zuhause. Smart-Home-Systeme können nicht nur den Alltag erleichtern, sondern auch für mehr Sicherheit und geringere Energiekosten sorgen. Doch wie genau funktioniert das eigentlich? Und lässt sich ein Smart-Home-System auch nachträglich ins Zuhause integrieren? Unser Ratgeber klärt alle Fragen.

Was versteht man unter Smart Home?

Smart Home oder auch „intelligentes Zuhause“ bedeutet, dass alle Geräte und Installationen in einem Haus miteinander vernetzt sind. Diese Vernetzung kann per App, also über ein Smartphone, oder per Sprachsteuerung konfiguriert und
gesteuert werden. Der eigentliche Mehrwert eines Smart Homes liegt im intelligenten Zusammenspiel der Geräte, denn durch die Vernetzung der einzelnen Komponenten können viele Abläufe im Zuhause automatisiert werden. Das sorgt für mehr Komfort und Sicherheit und kann sogar beim Energiesparen helfen.

Was kann ein Smart Home alles?

Die richtige Lichtstimmung je nach Tageszeit, ein wohlig warmes Haus beim Heimkommen oder Rollläden, die automatisch herunterfahren, wenn der Fernseher eingeschaltet wird: Einer der größten Vorteile des Smart Home ist der Komfort, den die intelligente Vernetzung ermöglicht. Denn vieles lässt sich ganz bequem über das Handy steuern – egal, ob man gemütlich auf dem Sofa liegt oder gerade noch auf dem Heimweg ist.

Im Smart Home sind alle Geräte miteinander verknüpft.
In einem Smart Home sind zahlreiche Geräte und Installationen miteinander verknüpft.

Neben der direkten Steuerung der Geräte lassen sich auch bestimmte zeitliche Abläufe programmieren. So fährt die Heizung im Bad pünktlich zur Aufstehzeit hoch oder das Garagentor öffnet sich morgens von selbst. Sind die intelligenten Elemente wie Funksteckdosen, Rollladenmotoren und App-gesteuerte LED-Leuchten per Software miteinander verknüpft, lassen sich sogar individuelle Szenarien einstellen. Dann kann man zum Beispiel für den heimischen Kinoabend mit nur einem Knopfdruck gleichzeitig die Fenster verdunkeln, den Fernseher anschalten und die Raumtemperatur erhöhen.

Neben dem hohen Komfort bietet ein Smart Home aber auch ein hohes Maß an Sicherheit. Ob ein Urlaubsmodus mit unterschiedlichen Beleuchtungsszenarien, eine über WLAN verbundene Kamera an der Eingangstür oder ein Wassermelder, der einen geplatzten Schlauch an der Waschmaschine erkennt, noch bevor er größerer Schaden
anrichtet – ein Smart-Home-System bietet viele Möglichkeiten, um die Sicherheit im Zuhause zu erhöhen.

Welche Geräte kannst du an das Smart Home anschließen?

Die Auswahl an Systemen und Endgeräten, die in ein Smart Home integriert werden können, ist vielfältig. Im Bereich Haustechnik fallen darunter zum Beispiel Leuchten, Heizkörperregler, Rollläden und Jalousien sowie Alarm- und Lüftungsanlagen. Im Haushalt lassen sich fast alle Elektrogeräte über das Smart Home steuern, seien es Kühlschränke und Kaffeemaschinen, der Handtuchtrockner im Bad oder das Babyfon im Kinderzimmer. Auch einige moderne Waschmaschinen und Herde lassen sich in ein Smart Home einbinden, ebenso wie smarte Helfer wie Saug- oder Mähroboter. Im Bereich Unterhaltungselektronik werden im Wohnzimmer gerne Fernseher, Stereoanlagen oder Lautsprecher an das Smart Home angeschlossen.

Auch intelligente Helfer wie Staubsaugerroboter lassen sich in ein Smart Home integrieren.

Kann man ein Smart-Home-System auch nachträglich installieren?

Noch vor einigen Jahren war für eine Smart-Home-Installation eine aufwändige, feste Verkabelung notwendig. Diese ließ sich meist nur in Neubauten oder durch umfassende Umbaumaßnahmen in Altbauten realisieren. Heute jedoch kann nahezu jeder sein Zuhause intelligenter machen – egal, ob er zur Miete oder im Eigenheim wohnt. Möglich machen das Modul-Lösungen für ein Smart Home, die per Funk oder über das Stromnetz als Datenleitung funktionieren.

Viele Smart-Home-Systeme sind so ausgerichtet, dass sie auch ohne Hilfe oder technisches Vorwissen in kurzer Zeit eingerichtet werden können. Für einen leichten Start bieten sich Einsteigerpakete an, die auf spezielle Aufgabengebiete zugeschnitten sind: zum Beispiel App-gesteuerte Funksteckdosen und LED-Leuchten als Lichtpaket oder Funkthermostate und Fenstersensoren als Heizpaket. Hat man mit den Einsteigerpaketen einen ersten Zugang zu Smart Home bekommen, können die Startersets später problemlos um weitere Produkte ergänzt werden.

Einfache Steuerung des Smart Homes
Mit nur einem Griff lässt sich die Temperatur regeln – auch ohne aufwendige Installation von Heizungstechnik.

Wer dennoch Unterstützung benötigt oder sich für eine komplexere Funklösung entschieden hat, kann sich beim Hersteller um Support bemühen oder sich an Fachbetriebe wenden. Ist eine Programmierung erforderlich, sollte ein Installateur die Erstprogrammierung vornehmen. Daneben gilt: Für die Installation von Unterputz-Komponenten muss auf jeden Fall ein Elektriker zum Nachrüsten des Smart Homes ins Haus kommen! Den richtigen Experten für deine Smart-Home-Bedürfnisse findest du auf zum Beispiel auf Messen wie der Heim+Handwerk und der IHM.

Wie viel Energie kannst du mit Smart Home sparen?

Neben Komfort und Sicherheit steht auch das Thema Energiesparen bei einem Smart Home mit an erster Stelle. Denn mit smarten Lichtern, Thermostaten und Steckdosen lässt sich auf Dauer viel Energie und damit auch Geld sparen. Tatsächlich sparen Smart-Home-Haushalte durchschnittlich rund 15 Prozent an Strom- und Heizkosten.

Dank der Verbindung zum Smartphone kann man sich jederzeit über den Stromverbrauch seiner Geräte informieren, Stromfresser entlarven und einzelne oder alle Geräte beim Verlassen des Hauses mit nur einem Fingertipp ausschalten. Denn ausgeschaltete Geräte sparen die meiste Energie.

Elektroauto beim Laden - auch Teil des Smart Home
Intelligentes Laden des E-Autos im smarten Zuhause – auch Auto und Ladestation sind Teil des Smart Homes

Doch nicht nur die Strom-, sondern auch die Heizkosten lassen sich mit smarten Lösungen um bis zu 30 Prozent senken. Mit Hilfe smarter Thermostate oder Heizungssysteme lässt sich die Raumtemperatur den eigenen Bedürfnissen anpassen,
aber auch unnötiges Heizen vermeiden, wenn niemand zu Hause ist. Einige Thermostate lassen sich zusätzlich mit Fensterkontakten verbinden. Diese melden, sobald ein Fenster geöffnet wird und regulieren die Heizung automatisch herunter. So läuft die Heizung während des Lüftens nicht unnötig weiter und Wärme entweicht nicht nach außen.

Ist es teuer, den eigenen Haushalt zu vernetzen?

Die Frage, was ein Smart Home kostet, lässt sich nicht so einfach beantworten, denn die Preise richten sich nach dem Umfang der Ausstattung, der Auswahl der Geräte sowie nach der Größe des Zuhauses. Grundsätzlich ist ein Basispaket für eine Smart-Home-Ausstattung, beispielsweise für eine Einzimmerwohnung, schon für ein paar hundert Euro erhältlich. Wer aber ein voll ausgestattetes Smart-Home-Einfamilienhaus möchte, sollte mit mindestens 6.000 Euro rechnen.

Folgende Tipps können helfen, die Kosten für ein Smart Home gering zu halten:

  • Besonders kostensparend ist es, wenn möglichst viele Geräte mit der Basisstation kompatibel sind, da so keine hohen Installationskosten anfallen.
  • Wer gerade ein Haus baut oder eine Sanierung plant, kann versuchen, eine Förderung des Projekts von der Hausbank zu bekommen, da eine Smart-Home-Einrichtung förderungsfähige Themen wie Nachhaltigkeit und barrierefreies Wohnen unterstützt.
  • Einige Smart-Home-Geräte kombinieren mehrere Funktionen. So kann beispielsweise ein Sensor am Fenster sowohl vor Einbruch schützen als auch die Temperatur im Raum regulieren. So hilft er dabei, zugleich Heizkosten sowie Ausgaben für weitere Sicherheitsgeräte einzusparen.
  • Bei der Wahl der Geräte lohnt es sich, gründlich zu recherchieren und auch kostengünstigere Produkte in die Planung mit einzubeziehen. Geräte von Cojacon oder Ledvance bieten für jeden Anspruch die richtige Auswahl. Allgemein macht es Sinn, sich bei der Auswahl von Experten beraten zu lassen.

Was passiert mit meinen Daten aus dem Smart Home?

Alles auf einen Blick: das gesamte Smart Home wird per Tablet oder Smartphone gesteuert – Datenschutz ist dabei wichtig.

Der Wunsch nach Datenschutz und Datensicherheit ist groß, gerade wenn es um den Umgang mit Smart-Home-Systemen geht. Viele Smart-Home-Hersteller haben deshalb versucht, ihre Systeme mit größtmöglicher Sicherheit auszustatten. So werden sensible Daten, wenn sie über das Internet in einer Cloud abgelegt werden, in der Regel komplex verschlüsselt, teilweise sogar auf dem Standard von Internetbanking. Viele Unternehmen nutzen eigene Server in Deutschland oder lassen sich regelmäßig auf Datensicherheit testen. Dennoch empfiehlt es sich, vor der Installation eines Smart-Home-Systems genau zu überprüfen, wie der ausgesuchte Anbieter den Umgang mit Daten im Einzelnen handhabt.

Hast du dein Zuhause auch mit einem Smart-Home-System ausgestattet?